Der Schweizer Pharma-Riese will seine Entwicklungspipeline mit einer milliardenschweren Übernahme ausbauen. Hierfür greift Novartis nach dem amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Chinook Therapeutics, welches sich auf Nierenerkrankungen spezialisiert hat. Ein zugelassenes Produkt kann Chinook Therapeutics allerdings noch nicht vorweisen.
Novartis nimmt für den geplanten Zukauf bis zu 3,5 Milliarden Dollar in die Hand. Zunächst werden 3,2 Milliarden Dollar bezahlt. Darin enthalten sei eine Zahlung über 40 Dollar in bar pro Chinook-Aktie (insgesamt 3,2 Milliarden Dollar) sowie eine eventuelle spätere Prämie von bis zu 4 US-Dollar in bar je Aktie bei Erreichen von bestimmten Entwicklungsergebnissen.
Novartis rechnet damit, die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2023 abzuschließen, vorbehaltlich üblicher Abschlussbedingungen.
Im vorbörslichen Handel steigt die Aktie von Chinook Therapeutics um gut 65 Prozent auf 39,70 Dollar und nähert sich damit dem Angebot von Novartis an. Das dürfte einem prominenten Leerverkäufer indes nicht schmecken: Muddy Waters. Am 16. Mai machte der Shortseller seine Position öffentlich. Vor wenigen Tagen bestätigte Muddy Waters die Shortposition.
Zwei Wirkstoffe von Chinook Therapeutics befinden sich bereits in der fortgeschrittenen Entwicklungsphase. Zur Substanz Atrasentan sind im zweiten Halbjahr wichtige Daten zu erwarten. Fallen diese positiv aus, will Chinook Therapeutics das Mittel zur Behandlung der IgA-Nephropathie auf den Markt bringen.
Novartis erweitert seine Pipeline für einen fairen Preis. Die Pharma-Aktie bleibt ein Basisinvestment. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass in den kommenden Wochen und Monaten weitere Transaktionen im Biotech-Sektor stattfinden werden.
(Mit Material von dpa-AFX)