Der britisch-schwedische Pharma-Konzern steht derzeit vor allem wegen einem Corona-Impfstoff, der mit der Universität Oxford entwickelt wird, im Fokus. Abseits der Corona-Entwicklungen will Astrazeneca nun mit der Übernahme von Alexion Pharmaceuticals die Produktpipeline stärken und greift dafür tief in die Tasche.
Milliardenschwerer Deal
Der europäische Pharma-Konzern legt für die Biotech-Gesellschaft insgesamt 39 Milliarden Dollar beziehungsweise 175 Dollar je Alexion-Aktie auf den Tisch. Die Alexion-Aktionäre erhalten davon 60 Dollar pro Papier in bar und je 2,1243 Astrazeneca American Depositary Shares (ADS). Jede ADS verbrieft wiederum eine halbe Stammaktie von Astrazeneca.
Die Vorstände beider Unternehmen haben die Akquisition dem Vernehmen nach einstimmig genehmigt. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal 2021 erwartet, nach dem Zusammenschluss kontrollieren die Aktionäre von Alexion rund 15 Prozent des kombinierten Unternehmens.
Astrazeneca sichert sich mit der Akquisition den Zugriff auf den Blockbuster Soliris. Der Antikörper kommt zur Therapie der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) zum Einsatz, mit dem Alexion im Jahr 2019 3,95 Milliarden Dollar erlöste. Zum Vergleich: Der gesamte Jahresumsatz der Biotech-Gesellschaft belief sich vergangenes Jahr auf knapp fünf Milliarden Dollar.
Alexion zählte in den vergangenen Jahren zu den klaren Biotech-Underperformern auf dem internationalen Kurszettel. Astrazeneca sichert sich mit der Transaktion nun eine vielversprechende Pipeline inklusive dem Blockbuster Soliris zu einem vernünftigen Preis. Kurzfristig könnte die Astrazeneca-Aktie unter Druck geraten, langfristig sollte sich der Deal jedoch auszahlen.