Es ist das dritte Zeichen der Hoffnung innerhalb weniger Wochen: Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca scheint ein weiteres Unternehmen einen wirksamen Corona-Impfstoff gefunden zu haben. Das mit der Universität Oxford entwickelte Mittel biete nach vorläufigen Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19, teilte Astrazeneca am Montag mit. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit demnach womöglich noch deutlich höher liegen, dazu sind aber zunächst weitere Analysen nötig. Die sogenannten mRNA-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech und Moderna haben nach vorläufigen Daten rund 95 Prozent Wirksamkeit, wie die Hersteller vor Kurzem mitgeteilt hatten.
Hoffnung auf eine womöglich über 70 Prozent liegende Wirksamkeit macht den Forschern zufolge ein überraschendes Teilergebnis der klinischen Tests: Der Impfstoff wirkt ersten vorläufigen Daten zufolge offenbar effektiver, wenn den Probanden beim ersten Mal nur eine halbe Impfdosis statt einer ganzen verabreicht wird. "Erfreulicherweise haben wir herausgefunden, dass das Dosierungsschema sogar eine 90-prozentige Wirksamkeit haben könnte und, wenn es eingesetzt wird, noch mehr Menschen mit den verfügbaren Dosen geimpft werden könnten", sagte der Chef-Forscher der Impfstoffentwicklung von der Universität Oxford, Andrew Pollard.
Pollard und seine Kollegen erklären diese – bislang nur vorläufigen Hinweise – damit, dass eine niedrigere erste Impfdosis das körpereigene Immunsystem vielleicht besser ankurbeln und die zweite Dosis dann einen stärkeren "Booster-Effekt" haben könnte.
Gerd Fätkenheuer von der Uniklinik Köln mahnte zu Geduld. Die Unterschiede bei den beiden Testläufen seien zunächst nicht einleuchtend und es müssten weitere Daten abgewartet werden, bis man das besser einschätzen könne. "Insgesamt ist es jedoch sehr erfreulich, dass jetzt bereits ein dritter Impfstoff kurz vor der Einführung steht."
DER AKTIONÄR bleibt für BioNTech und Moderna weiterhin ganz klar optimistisch und empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen. Die Daten von AstraZeneca sind ebenfalls vielversprechend. In den kommenden Wochen könnten also durchaus drei Corona-Impfstoffe die Zulassung erlangen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Moderna und BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)