Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer hat die Akquisition der Bormioli-Pharma-Gruppe unter Dach und Fach gebracht und sich dadurch ein komplementäres Produktportfolio gesichert. Die Ende September kommunizierte Gewinnwarnung wiegt allerdings immer noch schwer. Ausgerechnet der Biopharma-Riese Novo Nordisk könnte wieder für Impulse sorgen.
Doch zunächst ein Blick auf die final durchgeführte Transaktion: Im Mai kündigte Gerresheimer den Zukauf an und erwarb Bormioli Pharma (etwa 1.500 Angestellte und ein Jahresumsatz von 370 Millionen Euro) vom Finanzinvestor Triton. Rund 800 Millionen Euro betrug der Kaufpreis. Wie bereits im Mai antizipiert, wurde die Übernahme der Unternehmensgruppe nun im vierten Quartal unter Dach und Fach gebracht.
Gerresheimer erhofft sich in den kommenden Jahren unter anderem frisches Wachstum durch sogenannte Autoinjektoren. Mithilfe dieser lassen sich die viel zitierten "Abnehmspritzen" von Novo Nordisk respektive Eli Lilly verabreichen. Ausgerechnet der dänische Vertreter könnte mit den bevorstehenden Phase-3-Studiendaten (bis Jahresende sollen diese vorliegen) zum großen Adipositas-Hoffnungsträger CagriSema für mächtig Bewegung in der Aktie des Düsseldorfer Spezialverpackungsherstellers sorgen. Das Kombi-Präparat wird (im Falle positiver Daten und anschließender Marktzulassungen) per Doppelkammer-System verabreicht. Gerresheimer könnte dann mit den passenden Autoinjektoren zum Zuge kommen.
Novo Nordisk könnte im Falle vielversprechender CagriSema-Daten für frische Fantasie bei Gerresheimer sorgen. Die Aktie des Spezialverpackungsherstellers für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranche hat die überraschende September-Gewinnwarnung allerdings immer noch nicht abgehakt, für einen Einstieg auf der Long-Seite ist es vorerst noch zu früh. Anleger setzen sich den MDAX-Titel auf die Watchlist.