Mit einem prozentual zweistelligen Kursplus setzt sich die Aktie des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer am Donnerstag an die Spitze im MDAX. Die am Morgen angekündigte Übernahme der Bormioli Pharma Gruppe, die sich zuletzt im Besitz der Private-Equity-Gesellschaft Triton befunden hat, findet am Kapitalmarkt regen Anklang.
Lob kam unter anderem von JPMorgan-Analyst David Adlington. Der Experte schrieb von einer "gewinnbringenden Übernahme inmitten von Gewinnwarnungssorgen". Adlington sieht für die Gewinnschätzungen ab 2025 nun einen Spielraum von rund zehn Prozent. Seine Einschätzung lautet weiterhin "Overweight" mit einem Zielkurs von 125,70 Euro.
Bullish bleibt in einer Ersteinschätzung auch Jefferies-Analyst James Vane-Tempest. Die Übernahme der Bormioli Pharma Gruppe dürfte die Anleger beruhigen, so der Experte. Zuletzt hätten die Papiere des Verpackungsspezialisten einen schweren Stand gehabt angesichts schlechter Botschaften von Schott Pharma und Stevanato. Vane-Tempest hält an seiner Kaufempfehlung fest und sieht derzeit Luft bis 128 Euro.
Die Übernahme zerstreut die Sorgen um eine potenzielle Gewinnwarnung der Gesellschaft. Im ersten Quartal ächzte Gerresheimer noch unter dem Abbau von Lagerbeständen (DER AKTIONÄR berichtete). Zuletzt wurde der MDAX-Wert zudem von einer Gewinnwarnung des Branchenkollegen Schott Pharma in Sippenhaft genommen.
Die Wachstumsstory von Gerresheimer dürfte mit dem Zukauf ab 2025 an zusätzlicher Dynamik gewinnen. Zudem dürften sich die Margen mit der Akquisition weiter verbessern. Vor Kurzem erst hat DER AKTIONÄR geraten, zweistellige Kurse bei Gerresheimer zum Einstieg zu nutzen. Inzwischen notiert die Aktie wieder deutlich im dreistelligen Euro-Bereich. Die optimistische Einschätzung für den Spezialverpackungshersteller bleibt bestehen.