Der Gesundheitskonzern Fresenius könnte seine spanische Krankenhausgruppe Quironsalud einem Pressebericht zufolge veräußern. Große Beteiligungsgesellschaften bereiteten sich auf ein Angebot vor, berichtete die spanische Zeitung Cinco Dias am Dienstag in Madrid und bezieht sich dabei auf Quellen aus dem Finanzsektor.
Mögliche Interessenten könnten Gesellschaften wie CVC, Permira und Hellman & Fridman sein. Die Bewertung von Quironsalud soll laut dem Bericht bei bis zu sieben Milliarden Euro liegen. Der DAX-Konzern hatte vor gut sechs Jahren insgesamt 5,76 Milliarden Euro für die Spanier gezahlt. Ein Fresenius-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Noch sind laut dem Bericht keine Banken mit einem Verkauf mandatiert, aber die Investoren bereiteten sich bereits vor. Der seit Oktober amtierende Konzernchef Michael Sen, der das Ruder nach einigen schwierigen Jahren herumreißen soll, hatte angekündigt, alle Geschäfte auf den Prüfstand zu stellen. Neuigkeiten zum möglichen Umbau könnten es an diesem Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr geben.
Am Mittwoch (22. Februar) veröffentlichen Fresenius und seine ebenfalls im DAX beheimatete Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) die Zahlen für das Jahr 2022. Das Augenmerk der Investoren an der Börse liegt jedoch weniger auf den Zahlen, sondern auf dem Update zur Konzernstrategie. Hier könnte es im Hinblick auf Quironsalud oder andere Unternehmensbereiche spannend werden.
DER AKTIONÄR hat bereits im August 2022 über potenzielle Aufspaltungs- oder Verkaufsabsichten bei Fresenius berichtet und eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Denn somit könnten verborgene Werte gehoben und gegebenenfalls die Verschuldung reduziert werden. An schwachen Tagen können Anleger mit Weitblick bei der Aktie des Gesundheitskonzerns unverändert zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)