Evotec, Boehringer Ingelheim und bioMérieux gaben heute die Gründung eines Joint Ventures bekannt, in dem die nächste Generation von antimikrobiellen Wirkstoffen und Diagnostika zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen („AMR“) entwickelt werden sollen. Die Aktie von Evotec kann im frühen Handel allerdings nicht profitieren.
Das neue Unternehmen, Aurobac Therapeutics SAS, wird die Kernkompetenzen der drei Gründungsunternehmen bündeln, um einen neuen Ansatz der Präzisionsmedizin von der Diagnose bis hin zur Heilung zu entwickeln. Ziel ist es, AMR, eine massive Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, zu besiegen. Routineeingriffe wie Kaiserschnitte oder Hüftprothesen können durch AMR lebensbedrohlich werden, und Komplikationen bei weit verbreiteten Krankheiten wie Diabetes, Verletzungen oder Schnittwunden werden immer weniger behandelbar, so Evotec in einer Mitteilung.
Werner Lanthaler, CEO von Evotec, sagte: „Die düstere Aussicht auf ein post-antibiotisches Zeitalter hat viele Ursachen, aber nur eine Lösung: Die Entwicklung neuer, gezielter und wirksamer antimikrobieller Therapien. Wir freuen uns, Aurobac gemeinsam mit unseren Partnern bei Boehringer Ingelheim und bioMérieux auf den Weg zu bringen, um unsere komplementären Stärken zu bündeln. Wir sind zuversichtlich, dass Aurobac durch die Nutzung von Evotecs multimodalem Ansatz zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten dringend benötigte Fortschritte bei der Bewältigung der globalen Herausforderung der Antibiotikaresistenz liefern kann.“
„Die Zunahme antibiotikaresistenter Infektionen – auch Antibiotikaresistenz oder AMR genannt – ist in der Tat eine drohende globale Krise“, sagte Michel Pairet, Leiter des Bereichs Innovation bei Boehringer Ingelheim und Mitglied der Unternehmensleitung. „Jedes Jahr sterben weltweit etwa 1,27 Millionen Menschen1 an Antibiotikaresistenzen und Schätzungen zufolge könnten bis 2050 weltweit bis zu 10 Millionen Todesfälle auf AMR zurückzuführen sein, womit AMR tödlicher sein könnte als Krebs.“
Die Aktie von Evotec zeigt sich am Morgen kaum verändert. Das Papier arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Die nächst Hürde, die es zu überwinden gilt, ist die 90-Tage-Linie. DER AKTIONÄR bleibt langfristig weiterhin sehr zuversichtlich für die Aktie. Das Unternehmen hat durch zahlreiche Deals den Weg für eine erfolgreiche Zukunft geebnet. Anleger müssen allerdings Geduld mitbringen.