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28.07.2023 Michel Doepke

Evotec: Bittere Pille – Aktie bricht ein

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Evotec

Ein Cyberangriff wird das Ergebnis des Wirkstoffforschers Evotec im laufenden Jahr massiv beeinflussen. Klar ist aber auch: Die Belastungen sind nur temporärer Natur. Anleger sollten sich von der Gewinnwarnung nicht beunruhigen lassen und viel mehr die mittel- bis langfristigen Chancen von Evotec im Auge behalten.

Die Hamburger haben im Zuge der Prognosesenkung unter anderem "Optimierungsmaßnahmen" in Aussicht gestellt. So konnten die Hamburger "sofortige Sparmaßnahmen" in Höhe von 25 Millionen Euro identifizieren, auch die Mittelfristziele für 2025 bleiben von der Cyberattacke unberührt. 

Dennoch: "Dass die Jahresziele gekappt würden, war wegen der Cyberattacke ein offenes Geheimnis", sagte ein Händler. Das Ausmaß der Kürzung der Jahresziele sei aber "größer als befürchtet". An der Börse in Frankfurt verliert die Aktie zur Stunde rund acht Prozent an Wert.

Der Wirkstoffforscher rechnet infolge eines Hackerangriffs nur noch mit 750 bis 790 Millionen Euro Umsatz. Bislang hatten für das laufende Jahr 820 bis 840 Millionen Euro auf dem Zettel gestanden. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet das Management 60 bis 80 Millionen Euro. Bislang wollte Evotec dieses Ergebnis im laufenden Jahr auf 115 bis 130 Millionen Euro steigern.

Analyst Charles Weston von der Bank RBC merkte an, dass die Markterwartung für das EBITDA im laufenden Jahr nun um 42 Prozent zusammengestrichen werden dürfte und unterstellte hierfür den Mittelwert der von Evotec in Aussicht gestellten Spanne. Beim Umsatz belaufe sich die entsprechende Rücknahme der Konsensschätzung auf 8,5 Prozent.

Evotec (WKN: 566480)

Die Gewinnwarnung schmerzt. In den kommenden Wochen und Monaten dürfte der Markt allerdings auch die mittel- bis langfristigen Chancen von Evotec wieder stärker wahrnehmen. Die aussichtsreiche Pipeline, der zu erwartende Newsflow, das immense Potenzial im Bereich KI und ein hervorragendes Management sprechen klar für den Hamburger Wirkstoffforscher. Nach einer charttechnischen Beruhigung können Anleger mit Weitblick weiter zugreifen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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