Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat mit einer Untersuchung des Covid-19-Medikaments Paxlovid des Herstellers Pfizer begonnen, um Ländern einen frühzeitigen Einsatz noch vor einer Marktzulassung zu ermöglichen. Dazu würden bereits vorhandene Daten von Tests mit Paxlovid bei Erkrankten mit dem Risiko eines schweren Verlaufs ausgewertet, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit.
Vorläufige Ergebnisse wiesen darauf hin, dass Paxlovid das Risiko einer Krankenhausbehandlung oder eines tödlichen Ausgangs einer Corona-Infektion reduziert. Untersucht würden auch Daten zur Qualität und Sicherheit des Medikaments.
In den USA hat Pfizer gerade eine Notfallzulassung für Paxlovid beantragt. Nach Angaben des Unternehmens von Anfang November verhindert die Corona-Pille sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten, berichtet dpa-AFX. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen ergab Pfizer zufolge, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke.
Wie die EMA erläuterte, soll die nun anlaufende Untersuchung Gesundheitsbehörden in den EU-Ländern noch vor einer Zulassung des Medikaments einen kurzfristigen Einsatz ermöglichen. Zurzeit sind drei Medikamente zur Behandlung von Covid-Patienten in der EU zugelassen. Für vier weitere insgesamt wurden Zulassungsanträge gestellt.
Die Aktie von Pfizer ist derzeit nicht zu bremsen. Am Montagmorgen kann das Papier auf der Handelplattform Tradegate erneut deutlich zulegen. Es geht gut ein Prozent nach oben auf 45,46 Euro. Pfizer profitiert derzeit davon, dass man im Kampf gegen Corona gleich über zwei starke Produkte verfügt: zum einen der zusammen mit BioNTech entwickelte Corona-Impfstoff Comirnaty, zum anderen nun die Pille gegen Corona. Anleger, die bei der Pfizer-Aktie investiert sind, lassen die Gewinne weiter laufen.