Schwedens führende Online-Apotheke Apotea baut die Kursgewinne nach dem Börsengang am vergangenen Freitag weiter aus. Erstmals werden teilweise gut 90 Schwedische Kronen (7,81 Euro) für ein Papier an dem skandinavischen Arzneimittelversender gezahlt. Eine Milliarden-Euro-Bewertung rückt damit in greifbare Nähe.
102,7 Millionen Aktien sind bei Apotea nach dem Börsengang ausstehend. Bei einem Kurs von 8,00 Euro wird dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 822 Millionen Euro zugestanden.
Im Nachhinein lässt sich konstatieren: Das Management rund um Firmenlenker Pär Svärdson hätte die Aktien wohl auch zu höheren Kursen losschlagen können. Zu 58 Schwedische Kronen (umgerechnet 5,05 Euro) wurden die Apotea-Anteile im Vorfeld des Listings an der Heimatbörse in Stockholm platziert. Die Bücher waren prall gefüllt, die Nachfrage entsprechend hoch.
Apotea zählt rund drei Millionen Kunden und ist hauptsächlich auf dem schwedischen Heimatmarkt aktiv (Online-Marktanteil bei knackigen 43 Prozent). Lediglich ein kleineres Business gibt es noch im Nachbarland Norwegen. Das Unternehmen agiert auf EBIT-Basis profitabel und verfügt damit derzeit über bessere Margen als die gut vergleichbare Redcare Pharmacy. Geografisch kommen sich die beiden europäischen Online-Apotheken mit ihren Geschäften allerdings nicht in die Quere. Redcare Pharmacy ist in der DACH-Region, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden aktiv.
Wie vom AKTIONÄR im Vorfeld antizipiert, kann Apotea ein erfreuliches Listing an der Börse in Stockholm feiern. Die Aktie, die inzwischen auch an der Börse in Frankfurt handelbar ist, läuft allerdings nun etwas zu heiß. Interessierte Anleger sollten sich den profitabel wirtschaftenden E-Commerce-Wert auf die Watchlist setzen. Denn die Story ist stimmig und bietet langfristig viel Potenzial.