Die "schwedische Redcare Pharmacy" Apotea kann – wie vom AKTIONÄR antizipiert – einen erfreulichen Börsengang feiern. Zwischenzeitlich legte die Aktie des skandinavischen Online-Arzneimittelhändlers ausgehend vom Platzierungspreis am ersten Handelstag an der Börse in Stockholm sogar um gut 50 Prozent zu.
Investoren haben die Stücke zu 58 Schwedische Kronen (umgerechnet 5,05 Euro) losgeschlagen, was einen Börsenwert von rund 500 Millionen Euro impliziert hat. In der Spitze schießt die Apotea-Aktie auf 88,25 Kronen (7,69 Euro) nach oben.
Dass die Nachfrage nach der Aktie durch die Decke geht, verwundert nicht. Apotea hat schließlich sehr gute Voraussetzungen, um in den kommenden Jahren den dynamischen, profitablen Wachstumskurs fortzusetzen. Die Online-Apotheke kommt in Schweden auf einen Online-Marktanteil von rund 43 Prozent und zählt drei Millionen Kunden (Schweden hat knapp elf Millionen Einwohner). Zudem soll peu à peu der norwegische Markt erschlossen werden.
Zudem sucht man im schwedischen Kernmarkt nach ernstzunehmenden Wettbewerbern vergebens. Laut eigenen Aussagen ist Apotea etwa acht Mal größer als der naheliegendste Rivale, der mit Profitabilitätsproblemen zu kämpfen hat.
Die Aktie von Apotea ist an deutschen Handelsplätzen (noch) nicht handelbar. Unter den gelisteten europäischen Vertretern DocMorris und Redcare Pharmacy bleibt letztere der klare Favorit des AKTIONÄR.
Die Story von Apotea ist absolut stimmig. Interessierte Anleger sollten angesichts des starken Börsendebüts allerdings eine klare Kursberuhigung abwarten. Das Papier von Redcare Pharmacy (das Unternehmen ist nicht in Skandinavien aktiv und Apotea somit kein direkter Wettbewerber) bleibt auf dem aktuellen Kursniveau ein Kauf für spekulativ ausgerichtete Anleger. Ein Stopp bei 110 Euro sichert die Position ab.