Die Aktie von BioNTech war zuletzt wieder an den horizontalen Widerstand resultierend aus den Februar- und Märzhochs herangelaufen. Ein Ausbruch ist aber abermals nicht gelungen. Am heutigen Mittwoch gerät das Papier sogar wieder stärker unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es am frühen Nachmittag 3,6 Prozent nach unten.
Immer weitreichendere Lockerungen im Zusammenhang mit der Coronakrise lassen die Aktien der Impfstoffhersteller unter Druck stehen. In dieser Woche steht in Deutschland noch eine wichtige Entscheidung an. Am Donnerstag entscheidet der Bundestag nach monatelanger Debatte, ob nun eine Corona-Impfpflicht kommt oder nicht. Ein Vorschlag, der eine Impfpflicht ab 18 Jahren vorsah, ist mittlerweile vom Tisch. Ebenso wie der Vorschlag einer Impfpflicht ab 50 Jahren.
Durch die nichtzuletzt meist mild verlaufenden Infektionen mit der Omikron-Variante sowie die doch häufiger als erwartet auftretenden zum Teil auch schweren Nebenwirkungen fanden diese nicht genügend Zustimmung.
Zur Abstimmung liegen nun noch vier Vorschläge vor: eine Impfpflicht ab 60, das sogenannte "Impfvorsorgegesetz" sowei zwei Anträge gegen die Impfpflicht. Einen Antrag gegen eine Impfpflicht hat eine Gruppe um FDP-Vize Wolfgang Kubicki eingebracht. Ihm hatten sich nach Angaben aus Kubickis Büro 50 Abgeordnete angeschlossen, darunter Gregor Gysi oder Sahra Wagenknecht von der Linken. Argumentiert wird unter anderem damit, dass es ungeklärte Fragen bei Schutzdauer und Schutzumfang einer Corona-Impfung gebe und dass immer wieder versprochen worden sei, dass es keine allgemeine Impfpflicht geben werde.
Für dieses und kommendes Jahr würde BioNTech von einer Impflicht aber ohnehin kaum profitieren. Denn wie im Januar bekannt wurde, hat Deutschland bis 2023 rund 554 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller bestellt. Das wären bei derzeit gut 83 Millionen Einwohnern schon jetzt mehr als sechs Impfdosen je Einwohner.
Immer wichtiger wird für BioNTech hingegen die weitere Pipeline. Insbesondere im Onkologiebereich ist diese prall gefüllt. Diese gilt es nun rasch voranzutreiben. Etwaige positive Nachrichten hierzu könnten neuen Schwung in die Aktie bringen. In den kommenden Wochen könnte zudem ein speziell auf die Omikron-Variante angepasster Impfstoff zugelassen werden. Auch dies könnte die Aktie unterstützen. Derzeit ist Geduld gefragt. Dabeibleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.