Die US-Arzneimittelbehörde FDA begrenzt den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson. Nach einer Untersuchung der FDA zur Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln nach der Injektion hält die Behörde es einer Mitteilung zufolge für gerechtfertigt, die Zulassung zu limitieren. Das spielt der mRNA-Konkurrenz in Form von Moderna und BioNTech in die Karten.
Nur Menschen, für die andere Impfstoffe nicht zugänglich oder verträglich sind oder jene, die sich sonst nicht impfen lassen würden, solle das Mittel künftig noch verabreicht werden.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) das Vakzin von Johnson & Johnson nur noch für Menschen ab 60 Jahren, das Mittel wurde in den vergangenen Monaten im Vergleich zu anderen Impfstoffen nur selten verwendet. Insgesamt wurden hierzulande rund 3,7 Millionen Dosen von Johnson & Johnson gespritzt.
Im Frühjahr 2021 hatten Berichte über sehr seltene Thrombosen für Aufregung gesorgt - es ging um das Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS). Diese Blutgerinnsel treten oft an ungewöhnlichen Stellen auf, etwa im Gehirn, Betroffene haben gleichzeitig eine verminderte Anzahl von Blutplättchen. "Diese Erkrankung ist eine seltene, aber potenziell gefährliche Nebenwirkung von vektorbasierten Sars-CoV-2-Impfstoffen", betont die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH).
Die FDA identifizierte eigenen Angaben zufolge in den USA neun Todesfälle durch TTS nach einer Injektion - dies entspricht 0,48 Toten auf eine Million Geimpfte mit dem Mittel.
Die Umsätze mit dem Corona-Impfstoff sind für Johnson & Johnson ohnehin überschaubar. Der limitierte Einsatz des Vakzins in den USA dürfte daher keinen größeren Einfluss auf das Geschäft des Unternehmens haben. Die Aktie bleibt für konservativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick weiter interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)
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