Impfstoffe gegen die hoch ansteckende Omikron-Variante des Corona-Virus könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA spätestens Ende September eine Zulassung erhalten. Die größten Chancen bestünden dabei für entsprechend angepasste mRNA-Impfstoffe der Unternehmen Moderna und BioNTech.
Dies sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam.
Die erforderlichen klinischen Studien seien im Gange. Die EMA prüfe auch Präparate anderer Hersteller. Es sei aber "kein Geheimnis", dass die Anpassungen von mRNA-Impfstoffen von Moderna und BioNTech an Omikron bereits recht weit fortgeschritten seien. Einzelheiten zu den bislang erhobenen Studiendaten nannte er nicht.
Cavaleri appellierte zugleich, an ungeimpfte Menschen, sich noch vor dem Herbst/Winter durch Impfungen vor Corona zu schützen. "Oberste Priorität muss die Schließung der Impflücke haben." Nur 50 Prozent der Europäer seien bislang vollständig geimpft und geboostert, während 15 Prozent der über 18-Jährigen Einwohner Europas bislang noch keine einzige Impfung gegen Covid-19 erhalten hätten.
Die Aktie von Moderna hatte in dieser Woche kurzzeitig deutlich zulegen können, nachdem das Unternehmen top Zahlen und einen starken Ausblick melden konnte. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal im Jahresvergleich um 214 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar. Damit konnte Moderna die Erwartungen der Analysten um 1,67 Millliarden Dollar übertreffen. Der Gewinn je Aktie lag bei 8,58 Dollar und damit 3,37 Dollar über den Prognosen.
„Das Team von Moderna hat im ersten Quartal eine starke Leistung erbracht, und ich bin dankbar für die Fortschritte, die unser Team bei der Weiterentwicklung unserer Pipeline von mRNA-Medikamenten macht“, so Stéphane Bancel, CEO von Moderna. „Im zweiten Quartal erwarten wir vier Programme in Spät-Phase-3-Studien, darunter unseren Omikron-haltigen bivalenten Covid-Booster sowie saisonale Grippe-, RSV- und CMV-Impfstoffkandidaten. Beginnend mit dem Herbst 2022 könnte unsere Phase-3-Pipeline zu drei Produkteinführungen bei Atemwegserkrankungen in den nächsten zwei oder drei Jahren führen.“
BioNTech wird am kommenden Montag die Zahlen für das erste Quartal vorlegen.
Der Impfstoffmarkt bleibt vielversprechend, auch wenn sich die Aktien derzeit eine Verschnaufpause gönnen. Die mögliche Zulassung von Omikron-Impfstoffen und insbesondere News aus der weiteren Pipeline – insbesondere im Onkologie-Bereich könnten neuen Schwung in die Papiere bringen. DER AKTIONÄR favorisiert im Sektor weiter die Aktie von BioNTech.
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