Das Wettrennen um einen möglichen Corona-Impfstoff ist in vollem Gange. Gleich mehrere Unternehmen befinden sich mittlerweile in der entscheidenden Phase der klinischen Studien. Die Hoffnung ist dementsprechend groß, dass schon bald ein entsprechender Zulassungsantrag gestellt werden kann. Auch US-Präsident Trump hat sich zuletzt des Öfteren zum Zeitplan eines möglichen Impfstoffs geäußert und hier die Hoffnung auf eine baldige Zulassung geweckt.
Der Chef der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, Stephen Hahn, hat nun aber versichert, dass er keinen politischen Einfluss auf die Zulassung von Corona-Impfstoffen erlauben wird. Die Entscheidung werde allein von Experten der FDA auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen, sagte Hahn bei einer Anhörung im US-Senat am Mittwoch. "Die FDA wird keine Einmischung von wem auch immer zulassen."
In den vergangenen Wochen hatte Präsident Donald Trump für Aufsehen damit gesorgt, dass er Mitarbeitern der Behörde vorwarf, Impfstoff-Tests absichtlich zu verzögern. Außerdem hatte er – entgegen Einschätzung von Experten – wiederholt angekündigt, dass ein Impfstoff bereits Ende Oktober zugelassen werden könnte, also noch kurz vor der Präsidentenwahl am 3. November.
"Wir würden keinen Impfstoff zulassen, den wir nicht auch unseren Familien verabreichen würden", sagte Hahn. Der renommierte Immunologe Anthony Fauci betonte bei der Anhörung, dass man noch nicht wisse, wie effizient die derzeit getesteten Impfstoffe sein werden und wie lange ihre Wirkung andauern werde.
Ganz vorne im Impfstoff-Rennen dabei ist auch die deutsche Biotech-Gesellschaft BioNTech. Unternehmenschef Ugur Sahin hat zuletzt angekündigt, dass die Phase-3-Daten Ende Oktober, spätestens Anfang November vorliegen sollen. Damit könnte man die Nase unter den Impfstoff-Entwicklern ganz vorne haben. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, die Aktie ist aber weiter nur für risikobereite Anleger geeignet.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.
(Mit Material von dpa-AFX)