Das Rennen um einen Corona-Impfstoff geht rasant weiter. Nun testet auch der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson einen Impfstoff gegen Covid-19 in der klinischen Phase 3. Bis zu 60.000 Freiwillige lassen sich den Wirkstoff namens JNJ-78436735 verabreichen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Johnson & Johnson ist das vierte Unternehmen, das seinen Kandidaten in den USA in die letzte Testphase überführt hat. Der Aktienkurs von Johnson & Johnson legt am Nachmittag rund 2,3 Prozent auf 125,90 Euro zu.
Die Besonderheit des Mittels ist, dass nur eine Dosis ausreichend Schutz bieten soll. Die Ergebnisse der bisherigen klinischen Tests seien positiv verlaufen, hieß es. Das Unternehmen hofft, dass Anfang 2021 die ersten Dosen des Impfstoffs "für den Notfallgebrauch" zur Verfügung stehen.
Inzwischen haben mehrere Hersteller die vor der Zulassung nötigen Massentests mit Zehntausenden Probanden gestartet. Darunter sind der britische Hersteller Astrazeneca, das deutsche Unternehmen BioNTech sowie das US-Unternehmen Moderna. Diese hoffen auf einen erfolgreichen Abschluss der Studien und eine Zulassung noch in diesem Jahr. Die meisten Hersteller gehen davon aus, dass für einen Schutz gegen das Coronavirus zweimal geimpft werden muss. Bislang ist für keinen Impfstoff-Kandidaten nachgewiesen worden, dass er wirklich vor einer Corona-Infektion schützt. Die ersten Phase-3-Ergebnisse könnte nach aktuellen Stand die Mainzer BioNTech liefern. Die Resultate werden Ende Oktober, spätestens Anfang November erwartet.
DER AKTIONÄR setzt weiterhin sehr große Hoffnungen auf BioNTech und Moderna. Beide verfolgen einen neuartigen Ansatz. Gelingt hier der große Durchbruch, würde dies auch für das weitere Portfolio beider Unternehmen ein klares positives Signal bedeuten. DER AKTIONÄR empfiehlt deswegen investiert zu bleiben. Allerdings sind beide Werte klar spekulativer einzuordnen als die großen Pharma-Konzerne Johnson & Johnson und Astrazeneca.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.
(Mit Material von dpa-AFX)