Bei BioNTech ist es nachrichtentechnisch zuletzt ruhig geworden. Der Fokus des Unternehmens liegt derzeit auf der Weiterentwicklung seiner Pipeline, insbesondere im Onkologie-Bereich. In den Schlagzeilen ist BioNTech aber immer wieder auch wegen möglicher Corona-Impfschäden. Erst heute wurde wieder ein Fall vor Gericht verhandelt.
Hier hat das Landgericht Frankfurt am Main die Klage einer Frau abgewiesen, die Schmerzensgeld in Höhe von 150.000 Euro forderte. Nach der Impfung gegen das Corona-Virus habe sie einen Herzschaden erlitten, außerdem leide sie seither an Leistungseinbußen und Konzentrationsstörungen. Die zuständige Richterin begründete ihre Entscheidung, dass schädliche Wirkungen zwar nicht bewiesen werden müssten, bloße Spekulationen aber nicht genügen würden. Die Klägerin habe sowohl den zeitlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden nicht ausreichend dargelegt und sie habe auch nicht belegt, dass vor der Impfung diese Beschwerden noch nicht bestanden hätten.
Mittlerweile haben sich sogar verschiedene Anwälte auf mögliche Impstoffklagen spezialisiert – so auch der Düsseldorfer Anwalt Marco Rogert. Gegenüber der Welt sage er: „Insgesamt sind es 3.048 Mandanten. Nachdem die meisten bis heute vergebens auf Bescheide der Versorgungsämter und die vom Bundesgesundheitsminister in Aussicht gestellt Hilfe warten, möchten sie nun von den Herstellern der mRNA-Impfstoffe entschädigt werden.“
Was mögliche Schadensersatz-Zahlungen angeht, braucht sich BioNTech allerdings keine Sorgen machen. Bei der Corona-Impfstoffbeschaffung über die EU war mit den Herstellern vereinbart worden, dass bei erfolgreichen Klagen nicht die Hersteller, sondern die jeweiligen Mitgliedstaaten – also die Steuerzahlen – die Kosten tragen. Auch die Prozesskosten gehen in solchen Fällen auf die EU-Mitgliedsstaaten über.
Eine Vielzahl von stattgegebenen Klagen würde zwar das Image von BioNTech belasten, finanziell hätte dies aber keine Auswirkungen auf das Unternehmen. Im Fokus steht derweil die weitere Pipeline. Hier muss BioNTech in den kommenden Monaten und Jahren punkten, um wieder Schwung in die Aktie zu bringen. Sahin bekräftigte zuletzt seine Ziele, im Jahr 2026 erste Zulassungen für Krebs-Medikamente zu erhalten. Für Anleger bedeutet dies, weiter Geduld zu beweisen. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 80,00 Euro dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.