Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer legt am Montag (27. April) die Zahlen für das erste Quartal 2019 vor. Am Dienstag, 28. April, folgt die Hauptversammlung aufgrund der Corona-Krise in digitaler Form. Das erwarten die Analysten vom DAX-Unternehmen.
Umsatzplus erwartet
Experten rechnen im Durchschnitt für das erste Quartal mit einem Anstieg des Umsatz um knapp drei Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA dürfte demnach um ebenfalls rund drei Prozent auf 4,1 Milliarden Euro steigen. Unter dem Strich sollte das Ergebnis auf Basis fortgeführter Geschäftstätigkeit um mehr als die Hälfte auf 1,77 Milliarden Euro nach oben geschnellt sein.
Baader Bank zuversichtlich
Insgesamt erscheine Bayer recht robust, was die Folgen der weltweiten Coronavirus-Pandemie angeht, erklärt Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. Zwar würden viele nicht dringend notwendige Operationen in Krankenhäusern verschoben, was auf der Nachfrage etwa nach dem Gerinnungshemmer Xarelto lasten könnte. Bei anderen Medikamente – gerade bei denen gegen Krebs – könnte das aber anders aussehen. Auch dürfte die Nachfrage nach rezeptfreien Mitteln gegen Erkältungen und Grippe sogar profitiert haben. Mit Blick auf das Agargeschäft sieht Mayer zumindest vorerst kaum Einschränkungen, da Landwirtschaft zur kritischen Infrastruktur zähle und daher kaum Corona-Einschränkungen unterworfen sei.
Ähnlich sieht es Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan. Er rechnet mit starken Zahlen für das erste Quartal, getrieben vom Geschäft mit freiverkäuflichen Medikamenten sowie der Landwirtschaft. So würden in den USA Mais und Soja wieder auf mehr Fläche angebaut, und in Lateinamerika sollte es zum Ende der dortigen Saatsaison gut gelaufen sein.
Umsatzeinbußen bei Eylea?
Die Pharmasparte sollte sich in den ersten drei Monaten des Jahres laut Vosser noch recht gut gehalten haben, wenngleich hier die Belastungen durch die Corona-Krise im zweiten Quartal deutlicher ausfallen könnten. Gerade beim Augenmedikament Eylea könnten nicht notwendige Injektionen verschoben worden sein oder verschoben werden.
DER AKTIONÄR rechnet ebenfalls mit einem soliden Zahlenwerk. Die Pharma-Sparte und das Segment Crop Science sollten sich in der Corona-Krise als robust erweisen. Investierte Anleger bleiben vorerst investiert und setzen auf eine Fortsetzung der Comeback-Rallye in Richtung 65,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)