Am 08. August wird Bayer seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Die Indikatoren respektive Analystenkommentare der vergangenen Wochen und Monate projizieren wenig Gutes für den Berichtszeitraum. Auch die Analysten von Morgan Stanley stimmen mildere Töne an, was die Erwartungshaltung an das Zahlenwerk betrifft.
Die US-Bank hat die Einstufung zwar auf "Equal-weight" belassen, das Kursziel allerdings um drei auf 57 Euro gekappt.
Wie andere Unternehmen bereits festgestellt haben, werde das zweite Quartal 2023 aufgrund des Abbaus von Erntebeständen und der Dürre ein schwieriges Quartal werden, so Analyst James Quigley. "Wir liegen etwa sechs Prozent unter dem ursprünglichen EBITDA-Konsens für das Quartal. Wir gehen davon aus, dass die Senkung der Prognosespannen für das Gesamtjahr 2023 zu einem Rückgang des EBITDA-Konsens von Visible Alpha um drei bis fünf Prozent führen könnte", heißt es weiter in der Studie.
Da 2023 jedoch ein Investitionsjahr für Pharma sei, das Wachstum im Pflanzenbau durch den Preisdruck bei Glyphosat gebremst werde und es nur begrenzte Katalysatoren gebe, die das Wachstum vorantreiben könnten, bleibe Morgan Stanley an der Seitenlinie und stufe die Aktie mit "Equal-weight" ein, so die weitere Begründung des Votums.
"Wir würden uns positiver äußern, wenn die Überhänge bei den Rechtsstreitigkeiten gelöst werden (wahrscheinlich nach 2023) und/oder wenn die Preissetzungsmacht bei Crop bis 2024 stark bleibt", so Quigley und sein Team. Der Analyst würde indes vorsichtiger werden, wenn die Preissetzungsmacht bei Crop Science verloren gehe und beziehungsweise oder wenn wichtige Pharma-Assets (Asundexian und Finerenon) in klinischen Studien scheitern.
Angesichts der enttäuschenden Kursentwicklung seit der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal im Mai ist die Erwartungshaltung an das bevorstehende Zahlenwerk relativ gering. Aus charttechnischer Sicht konnte der DAX-Wert zumindest wieder über die Marke von 50 Euro klettern und somit für etwas Entspannung sorgen. Ein Rutsch darunter würde das Chartbild wieder merklich eintrüben. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 46 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.