Ein verhaltener Analystenkommentar der britischen Bank HSBC hat zu Wochenbeginn eine weitere Erholung der Aktien von Bayer abgewürgt. Denn der Experte sieht auch nach dem Kursrutsch der Papiere weitere Risiken und entsprechendes Downside-Potenzial. Er stufte den DAX-Titel von "Hold" auf "Reduce" ab. Neuigkeiten gibt es auch im Bezug auf PCB.
Mit einem Minus von gut einem Drittel zählt die Aktie von Bayer im Kalenderjahr 2023 zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex, der um rund ein Fünftel zulegte. Zuletzt hatte ein Studienflop für den Hoffnungsträger Asundexian – einem Blutgerinnungshemmer in der klinischen Entwicklung – die Talfahrt der Papiere beschleunigt. Zudem gibt es weitere potenzielle Milliardenrisiken durch die Glyphosat- und PCB-Rechtsstreits in den USA.
HSBC besonders pessimistisch
Mit seinem Kursziel von 25 Euro ist HSBC-Experte Kumar der pessimistischste der 24 von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Experten. Alle andere sehen zumindest ein klein wenig Luft nach oben für den Kurs.
Niederlage im PCB-Rechtsstreit
Apropos PCB: Bayer hat in den USA im Rechtsstreit um angebliche Gesundheitsfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Eine Geschworenen-Jury am King County Superior Court im Bundesstaat Washington sprach ehemaligen Schülern und Eltern einer Schule im Raum Seattle Schadenersatz in Höhe von 857 Millionen Dollar zu.
Nach dem Asundexian-Rückschlag und den weiter schwelenden Rechtsrisiken haben zuletzt mehrere Analysten ihre Kursziele nach unten reduziert und die Schätzungen für den Leverkusener Konzern entsprechend nach unten angepasst. Aus charttechnischer Sicht wäre wichtig, dass der DAX-Wert die Unterstützungszone knapp oberhalb der Marke von 30 Euro nachhaltig verteidigen kann. Zuletzt haben sich die Anzeichen trotz des erneuten Rückschlags bei den PCB-Rechtsstreitigkeiten einer nachhaltigen Stabilisierung verdichtet. Dennoch sollten Anleger weiter an der Seitenlinie verharren.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, plant unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate einzugehen: Bayer.