Vor Kurzem hat die Europäische Kommission die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat um weitere zehn Jahre prolongiert. Um nicht dagegen zu verstoßen, wird das geplante Verbot von Glyphosat in Deutschland per 01. Januar 2024 aufgehoben, da es keine rechtlich keinen Bestand mehr hat.
Er müsse sich an geltendes Recht halten und dies jetzt national vollziehen, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag. Dies diene dem einstweiligen Rechtsschutz und schaffe Klarheit für Anwender, Hersteller, Zulassungs- und Überwachungsbehörden, sagte der Grünen-Politiker. Gleichzeitig habe er aber dafür gesorgt, dass bestehende Anwendungsbeschränkungen fortgeführt würden, die sonst zum Jahresende ausgelaufen wären. Nach der Eilverordnung gelte es nun, mit Beteiligung des Bundesrats eine Neuregelung zu erarbeiten.
Die EU-Kommission hatte die Zulassung von Glyphosat kürzlich um zehn Jahre bis 2033 verlängert. Die Behörde traf die Entscheidung, nachdem es unter den EU-Staaten zuvor keine ausreichende Mehrheit für oder gegen einen weiteren Einsatz gegeben hatte. Deutschland hatte sich enthalten, da die FDP für ein Ja war und die Grünen für ein Nein eingetreten waren. Özdemir machte erneut klar, dass ihm die Auswirkungen des Mittels auf die Biodiversität erhebliche Sorgen machten. SPD, FDP und Grüne hatten eigentlich im Koalitionsvertrag vereinbart: "Wir nehmen Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt."
Dass Deutschland von den Glyphosat-Verbotsplänen abrücken muss, war nach der Entscheidung auf EU-Ebene zu erwarten. Die Aktie von Bayer hingegen versucht sich weiter an einer nachhaltigen Bodenbildung oberhalb der Marke von 30 Euro. Klar ist: Das Management rund um Bill Anderson hat viele Baustellen beim DAX-Konzern zu bewältigen. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
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