Am Dienstag musste das DAX-Unternehmen einmal mehr einen Rückschlag im Rahmen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA hinnehmen (DER AKTIONÄR berichtete). Daraufhin haben einige Analysten eine aktuelle Einschätzung für die Bayer-Aktie abgegeben – darunter auch die amerikanische Bank JPMorgan.
Die US-Bank hat die Einstufung für Bayer nach der Ablehnung eines Berufungsantrags durch das oberste US-Gericht auf "Overweight" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Die Entscheidung sollte für die Stimmung unter den Aktionären nur ein kleiner Dämpfer sein, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Nach einer ersten negativen Reaktion auf die neuen Tatsachen sollte sich der Kurs erholen, glaubt der Experte. Er blickt optimistisch voraus, zum Beispiel auf die bald erwarteten Zahlen zum zweiten Quartal.
Auch das Analysehaus Jefferies bleibt zuversichtlich gestimmt und hat die Einstufung für Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Nach einer vorherigen Empfehlung der US-Regierung sei eine andere Entscheidung sehr unwahrscheinlich gewesen, zeigte sich Analyst Charlie Bentley in einer am Dienstag vorliegenden ersten Reaktion nicht überrascht. Für verbleibende und zukünftige Fälle müsse Bayer nun wohl von seinen Rückstellungen zehren.
Auch Barclays rät unverändert zum Kauf, das Kursziel wird auf 90 Euro beziffert. Eine auf die Entscheidung veröffentlichte Stellungnahme des Konzerns wertete Analystin Emily Field als Ausdruck der Zuversicht in die rechtliche Strategie. In der nahen Zukunft dürften daher wohl keine weiteren Rückstellungen in dieser Sache zu erwarten sein, hieß es in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Die Causa Glyphosat ist und bleibt ein großer Belastungsfaktor für die Bayer-Aktie, die die zuletzt erfreuliche operative Entwicklung weiter überschattet. DER AKTIONÄR hält an seiner kritischen Meinung fest und rät weiter von einem Einstieg beim DAX-Titel ab.
(Mit Material von dpa-AFX)