Die Hoffnung der Bayer-Aktionäre auf eine Einigung im Glyphosatstreit ist deutlich abgeflaut. Die Aktie ist wieder unter die wichtige 200-Tage-Linie gefallen und damit ein neues starkes Verkaufssignal geliefert. Für die deutschen Standorte hat der Pharma- und Chemiekonzern indes gute Neuigkeiten im Gepäck. Man will in den nächsten Jahren Milliarden investieren.
"Ganz wichtiges Signal"
Die Konzernspitze hat mit dem Betriebsrat vereinbart, bis 2022 etwa 1,5 bis 2 Milliarden Euro in die deutschen Standorte zu investieren. Die Vereinbarung "bekräftigt und präzisiert" nach Bayer-Angaben die Inhalte einer gemeinsamen Erklärung vom November 2018.
Bayer will bis Ende 2021 weltweit etwa 12.000 seiner rund 117.000 Arbeitsplätze streichen, davon 4.500 in Deutschland. Für die großen Konzerngesellschaften in Deutschland sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausgeschlossen. Das gilt auch für die deutschen Mitarbeiter der von Bayer verkauften Tiermedizinsparte. Der Stellenabbau in Deutschland soll unter anderem über Abfindungen erfolgen.
Im Bereich Pharma sind für die Werke Wuppertal, Leverkusen, Berlin, Bergkamen und Weimar jährliche Investitionen von 300 bis 350 Millionen Euro gedacht. Dass Bayer in Deutschland auch in die Digitalisierung und in Biotechnologien investieren wolle, sei ein "ganz wichtiges Signal" für die Mitarbeiter, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Oliver Zühlke laut Mitteilung. Insgesamt will Bayer bis 2022 weltweit rund 35 Milliarden Euro vor allem in Forschung und Entwicklung investieren, davon etwa die Hälfte in Deutschland.
Starkes Verkaufssignal
Aus technischer Sicht hat sich das Chartbild wieder deutlich verschlechtert. Durch den Bruch des GD200 und der Unterstützung bei 62,50 Euro wurde ein starkes Verkaufssignal generiert. Kurzfristig droht ein Rücksetzer bis 55 Euro. Sollte auch hier kein Boden gefunden werden, muss mit einem Test der massiven Auffanglinie bei 52,50 Euro gerechnet werden.
DER AKTIONÄR hält an seiner kritischen Einschätzung fest: Langfristig ausgerichtete Anleger sollten die Papiere weiter meiden.