In Berlin will Bayer mit der Charité den Aufbau eines Translationszentrums für Gentherapien und Zelltherapien vorantreiben und somit ein "führendes Biotech-Ökosystem" entstehen lassen. Das Projekt werde maßgeblich von der Bundesregierung sowie dem Land Berlin finanziell gefördert und unterstützt, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag.
„Trotz großer Fortschritte in Forschung und Technologie gibt es noch heute viele Krankheiten, die nicht heilbar sind und das Leben vieler Menschen beeinträchtigen. Zell- und Gentherapien sind für diese Menschen eine große Hoffnung", so Bayer-Chef Bill Anderson im Rahmen eines Eröffnungsevents, an dem auch Politiker wie Kanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach teilgenommen haben. "Nur durch enge Partnerschaften über Grenzen hinweg, neue Wege und schnelles Handeln kann uns echter Fortschritt gelingen mit dem Ziel, hoffentlich Krankheiten zu heilen, die lange als unheilbar galten.“
Bayer hat sich in den vergangenen Jahren im Zell- und Gentherapie durch Übernahmen verstärkt. So erwarb das DAX-Unternehmen BlueRock Therapeutics und Asklepios Biopharmaceutical. Bis Bayer allerdings auch in Form von Zulassungen die Früchte der Akquisitionen ernten kann, wird noch etwas Zeit ins Land gehen.
Derzeit steht vor allem die drohenden Patentklippe in der Pharma-Division im Fokus. Die beiden Top-Seller der Sparte, Eylea und Xarelto, verlieren peu à peu ihren Patentschutz. "Neue Medikamente" wie das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa sollen die potenziell wegbrechenden Erlöse kompensieren.
Zell- und Gentherapien haben enormes Potenzial. Dass Bayer zusammen mit der Charité den Aufbau eines Translationszentrum vorantreibt, ist klar zu begrüßen. Der DAX-Konzern kämpft derzeit allerdings mit zahlreichen Baustellen (hohe Nettofinanzverschuldung, Patentklippe, Rechtsstreitigkeiten). Ein Einstieg drängt sich sowohl fundamental als auch charttechnisch derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.