In einem schwachen Marktumfeld gibt die Aktie von Bayer erneut nach, inzwischen notiert der Titel wieder unter der Marke von 26 Euro. Inzwischen rücken damit die Mehrjahrestiefs wieder näher. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Marke würde aus charttechnischer Sicht weiteres Downside-Potenzial freisetzen.
Durch die Kursverluste der vergangenen Handelstage notiert der DAX-Wert wieder auf den tiefsten Stand seit dem April. Mit einem aktuellen Kurs von 25,96 Euro trennt das Papier nur noch exakt ein Euro vom Mehrjahrestief bei 24,96 Euro (Xetra).
Auch die Analysten sind zusehends verhaltener, haben vor allem über die vergangenen zwölf Monate die "neutralen" Stimmen respektive Halteempfehlungen merklich zugenommen. Unter anderem äußersten sich vor Kurzem die Analysten von Berenberg. Die Kombination aus einer Dividendenkürzung sowie dem juristischen Erfolg im Berufungsverfahren zu einem Rechtsstreit wegen der Chemikalie PCB minimiere die Wahrscheinlichkeit eines Worst-Case-Szenarios, schrieb Analyst Sebastian Bray am Montag. Die Ergebnisaussichten des Pharma- und Agrarchemiekonzerns seien aber nichtsdestotrotz nicht optimal.
Bray beziffert den fairen Wert für die Bayer-Aktie immerhin auf 30 Euro, das Votum lautet "Hold". Das Niveau hatte der Titel zumindest kurzfristig nach der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal erreicht. Die Experten von Barclays sehen indes derzeit nur Luft bis 28 Euro (DER AKTIONÄR berichtete).
Die charttechnische Verfassung der Bayer-Aktie ist alarmierend und bestätigt die kritische Einschätzung des AKTIONÄR der vergangenen Monate respektive Jahre. Das Unternehmen kämpft mit zu vielen Baustellen (hohe Nettofinanzverschuldung, drohende Patentklippe in der Pharma-Division und anhaltende Rechtsstreitigkeiten in den USA). Anleger bleiben daher weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.