Erst recht nach einem Studienflop mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian bleibt Bayer auf Entwicklungserfolge oder gar neue Wirkstoffe in der Pipeline angewiesen. Angesichts der hohe Nettofinanzverschuldung sind allerdings die M&A-Möglichkeiten der Leverkusener begrenzt. Das Management hält allerdings trotzdem Ausschau nach Milliarden-Euro-Deals.
Laut Bloomberg erwäge die Bayer AG Deals in einer Größenordnung von 1,0 bis 5,0 Milliarden Euro, da der Arzneimittelhersteller seine Pipeline an neuen Medikamenten aufstocken wolle. Bayer-Pharma-Chef Stefan Oelrich sagte demnach zu Wochenbeginn, dass das Unternehmen ein Portfolio von vielversprechenden Medikamenten in der frühen Entwicklungsphase aufgebaut habe und auch offen für Lizenzvereinbarungen für bestehende Medikamente sei.
"Wenn wir neue Dinge kaufen, gibt es Möglichkeiten, einen gewissen Spielraum bei der Kapitalallokation zu schaffen", sagte Oelrich in einem Interview auf der JPMorgan Healthcare Conference gegenüber Bloomberg. "Aber vorher müssen wir die richtige Gelegenheit identifizieren."
Problem Patentschutz
Die beiden absoluten Top-Seller des DAX-Konzerns, der Blutverdünner Xarelto und das Augenheilmittel Eylea, verlieren peu à peu ihren Patentschutz. Mit neuen Medikamenten wie zum Beispiel dem Prostatakrebs-Mittel Nubeqa versucht Bayer, die Lücke zu schließen. Nach dem Studienrückschlag mit dem Hoffnungsträger Asundexian wird dies nun noch schwerer.
Kritische Analystenkommentare haben die charttechnische Erholungsbewegung bei der Bayer-Aktie in dieser Handelswoche gestoppt. Neben der Patentklippe in der Pharma-Division kämpft das Unternehmen auch mit anderen Problemen wie der hohen Nettoverschuldung oder den anhaltenden PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Anleger bleiben beim DAX-Titel vorerst weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.