Nach einem Studienflop mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian ist Bayer dringend auf Erfolge aus der Entwicklungspipeline angewiesen. Nach vielversprechenden Daten zu einer potenziellen Parkinson-Gentherapie (DER AKTIONÄR berichtete) konnten die Leverkusener positive zulassungsrelevante Daten zum Wirkstoff Elinzanetant kommunizieren. Die Aktie profitierte allerdings nur temporär von den News.
Bayer sieht sich nach positiven Studiendaten zur Substanz gegen bestimmte Wechseljahresbeschwerden auf Kurs zu einer möglichen Zulassung. Diese nicht-hormonelle Behandlung vasomotorischer Symptome (Hitzewallungen) während der Menopause erreichte in zwei zulassungsrelevanten Phase-3-Studien eine statistisch signifikante Verringerung der Häufigkeit, so Bayer. Für den Wirkstoff sind Zulassungsanträge geplant, sobald auch die Daten der Oasis-3-Studie vorliegen, womit Bayer für die kommenden Monate rechnet. Gleichwohl hinken die Leverkusener damit dem japanischen Wettbewerber Astellas Pharma ein gutes Stück hinterher, denn der darf schon seit Mai 2023 in den USA ein vergleichbares Medikament verkaufen.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan hatte Anfang Dezember einen möglichen Erfolg in den Studien als leicht positiv für Bayer bezeichnet, da das Mittel vermutlich noch nicht in den allgemeinen Markterwartungen in puncto Umsatzentwicklung enthalten sei. Allerdings habe Bayer im Fall einer Zulassung wohl auch eineinhalb Jahre Wettbewerbsrückstand auf Astellas. Wichtig sind laut Vosser daher nun Details zur Effizienz von Elinzanetant im Vergleich. Solche detaillierten Ergebnisse will Bayer auf medizinischen Kongressen erst noch vorstellen.
Bayer hat sich den Zugriff auf die Substanz durch die Akquisition von Kandy Therapeutics im Jahr 2020 gesichert.
Zudem gab Bayer bekannt, dass eine weitere Studie mit dem Wirkstoff aufgesetzt wird. Eine Phase-2-Studie mit dem Namen "Nirvana" soll Wirksamkeit und Sicherheit bei Frauen mit wechseljahresbedingten Schlafstörungen klären.
Die News von Bayer sind zunächst positiv zu werten, allerdings gilt es weitere Details zu den Studienergebnissen abzuwarten. Entsprechend ist die Bayer-Aktie nach den Neuigkeiten ins Minus gedreht. Anleger bleiben bei Bayer vorerst weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
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