Seit Anfang Juni 2023 bekleidet Bill Anderson das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei der Bayer AG. Er hat die Chance, den DAX-Konzern wieder auf Kurs zu bringen – und die mehrjährige Tristesse des Aktienkurses zu beenden. Einem Pressebericht zufolge will der Manager auch intern Bayer neu strukturieren.
Wie die Financial Times (FT) berichtet, bereite der neue Bayer-Chef Bill Anderson einen radikale Abbau der internen Bürokratie vor. Er wolle Wissenschaftlern und operativen Managern mehr Mitspracherecht geben, um das 159 Jahre alte Konglomerat, das von Aspirin bis Glyphosat reiche, innovativer und effizienter zu machen, heißt es.
Wenige Tage nach seinem Amtsantritt habe Anderson erklärt, er werde alle Optionen in Betracht ziehen. Zwei Wochen nach seinem Amtsantritt als CEO habe der ehemalige Leiter der Pharmasparte von Roche und Ex-Chef des US-Biotech-Konzerns Genentech abgelehnt, sich zu möglichen strukturellen Veränderungen für den mehrköpfigen Konzern zu äußern, so die FT. "Ich hasse es, Ihnen mehr zu sagen, als ich weiß", wird Anderson im Artikel zitiert.
Stattdessen habe er am Hauptsitz des Unternehmens in Leverkusen Pläne vorgestellt, die Mitarbeiter mit einer "radikal anderen Herangehensweise an die Art und Weise, wie unsere Arbeit getan wird, wie Ressourcen zugewiesen werden und wie Budgets festgelegt werden" zu ermächtigen, so die FT weiter.
Bill Anderson will Bayer dem Bericht zufolge auch intern ordentlich umkrempeln. Der erfahrene Pharma-Manager kann das DAX-Unternehmen, welches durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto (rechtlich) unter Druck geraten ist, neu beleben. Bis sich hier allerdings erste sichtbare Erfolge abzeichnen, wird noch etwas Zeit ins Land gehen. Charttechnisch drängt sich derzeit ohnehin kein Einstieg auf. Wer investiert ist, beachtet den Stoppkurs bei 48 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.