Erst vor wenigen Tagen hat Bill Anderson beim DAX-Unternehmen die Position des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Nachdem Bayer zu Monatsbeginn bereits einen Lizenzdeal mit Cedilla Therapeutics vermelden konnte (DER AKTIONÄR berichtete), legten die Leverkusener am Montag nach. Der Konzern verstärkt sein Gentherapie-Portfolio.
So arbeitet Bayer fortan mit Acuitas Therapeutics zusammen, um die Entwicklung von Lipid-Nanopartikel-Systemen für molekulare Therapeutika voranzutreiben. Die LNP-Technologie von Acuitas ermögliche den gezielten Transport von Ribonukleinsäuren (RNA) in die Leber und werde die Gen-Editierungsprogramme von Bayer verstärken, heißt es in einer Pressemitteilung.
“Um Patienten, die keine Zeit zu verlieren haben, bahnbrechende Innovationen bereitstellen zu können, ist die Entwicklung von Therapien in großem Maßstab von grundlegender Bedeutung,“ so Jost Reinhardt, Leiter Zell- und Gentherapie, Pharmaceuticals Division, bei Bayer. „Die klinisch validierte und skalierbare LNP-Technologie von Acuitas unserem Technologie-Repertoire hinzufügen zu können, ist ein weiterer wichtiger Schritt für uns, unsere Führungsposition im Bereich der Zell- und Gentherapien auszubauen.“
Durch den Entwicklungsvertrag mit Lizenzoption würden Bayer und seine auf Gentherapie spezialisierte Tochtergesellschaft Asklepios BioPharmaceutical (AskBio) Zugang zu Acuitas hochwirksamer ionisierbarer Lipidtechnologie und LNPs erhalten, so die Leverkusener weiter.
Ein weiterer spannender Deal von Bayer, der die Positionierung des Konzerns in zukunftsträchtigen Bereichen wie dem Zell- und Gentherapie-Sektor stärkt. Weitere Lizenzvereinbarungen oder Zukäufe in der Pharma-Division sind denkbar. Schließlich handelt es sich bei Bill Anderson um einen erfahrenen Pharma-Manager, der weiß, dass bei den Top-Sellern Xarelto und Eylea in den kommenden Jahren durch auslaufenden Patentschutz Umsätze wegbrechen dürften. Anderson kann Bayer neu beleben. Aufgrund des angeschlagenen Chartbilds drängt sich derzeit aber kein Einstieg auf. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 48 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.