Am Donnerstag ist die Aktie des Mpox-Impfstoffherstellers Bavarian Nordic auf ein neues Mehrwochentief gefallen. Umso erstaunlicher, wenn man auf die jüngsten Entwicklungen zur Ausbreitung des Ausbruchs blickt. Denn die neue, vermeintlich gefährlichere Mpox-Variante wurde zum ersten Mal nachweislich in Europa übertragen.
In Großbritannien infizierten sich demnach zwei Menschen mit der sogenannten Klade Ib. Sie lebten im gleichen Haushalt wie eine Person, die kurz nach einer Reise in mehrere afrikanische Länder positiv getestet worden sei, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dieser Woche.
Es handle sich um die ersten lokal übertragenen Mpox-Klade-Ib-Fälle in der europäischen Region der WHO und auch um die ersten außerhalb Afrikas, seit die WHO im August einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen habe. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll.
In den vergangenen Monaten gab es Fälle in der Demokratischen Republik Kongo, in Burundi, Ruanda, Uganda und Kenia; zudem infizierten sich Menschen aus Schweden, Indien, Thailand und Deutschland im Ausland. Dazu zählt ein Patient, bei dem der neue Erreger Mitte Oktober in Köln nachgewiesen wurde - der erste Klade-Ib-Infizierte in Deutschland. Infektionen mit der Klade IIb gibt es bereits seit Mai 2022 in vielen Ländern, auch in Deutschland.
Umso erstaunlicher, dass die Aktie von Bavarian Nordic auf ein neues Mehrwochentief gefallen ist. Ausgehend vom 52-Wochen-Hoch hat der Titel inzwischen rund ein Drittel an Wert eingebüßt. Der Ausbruch aus den seit Mitte August bestehenden Abwärtstrend wurde damit ein weiteres Mal vertagt. Bavarian Nordic selbst kann am 15. November mit der Vorlage des Q3-Berichts den notwendigen Impuls dafür liefern. Aber auch weitere Lieferverträge für seinen Pocken- respektive Mpox-Impfstoff könnten den Impfstoff-Wert wieder antreiben.
Obwohl sich Mpox weiter auch über die Grenzen Afrikas ausbreitet, verlieren die Anleger peu à peu die Geduld bei Bavarian Nordic. DER AKTIONÄR ist allerdings weiterhin bullish gestimmt und sieht erhebliches Upside-Potenzial für den Wert. Denn das Chance-Risiko-Verhältnis bleibt absolut stimmig. Ein enger Stopp bei 26 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Bavarian Nordic befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.