Vergangene Woche hat Volkswagen mitgeteilt, eine Position bei XPeng aufgebaut zu haben. Aus einer Mitteilung vom Montag ging hervor, dass die Wolfsburger die Position nochmals aufgestockt haben. Gemeinsam wollen die Autobauer zwei Modelle entwickeln – das soll allerdings nicht auf der aktuellsten Plattform von XPeng geschehen.
Wie kürzlich herauskam, werden die beiden gemeinsam für den chinesischen Markt entwickelten Modelle auf der Edward-Plattform von XPeng basieren. Dabei handelt es sich um den Vorgänger der im April vorgestellten SEPA 2.0-Plattform. Nun stellt sich als die Frage, warum die für 2026 angesetzten Fahrzeuge nicht auf die aktuellste Technologie der Chinesen setzen.
Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten: Die Basis für die geplanten Modelle ist zwar nicht die aktuellste aus dem Hause XPeng, ist jedoch alles andere als veraltet und kommt in mehreren Modellen des Autobauers bereits zum Einsatz. Hinsichtlich der aktuellen Probleme VWs in China – der Absatz lässt bekanntlich deutlich nach – ist Schnelligkeit gefragt, weshalb eine bereits erprobte Plattform Entwicklungszeit spart. Damit verbunden sind auch niedrigere Kosten. Zudem wird Volkswagen auch noch eigene Technologien einfließen lassen wird.
Die Partnerschaft ergibt also auch trotz dieser Neuigkeiten Sinn. Die Wolfsburger haben indes ihre Position bei XPeng – wenn auch nur geringfügig – weiter ausgebaut. Statt der anfangs bekannt gewordenen knapp fünf Prozent, beläuft sich die Beteiligung laut einer Pflichtmitteilung auf 6,85 Prozent.
Der Schritt Volkswagens zur Kooperation mit XPeng war der richtige. Die Chinesen sind in der Entwicklung deutlich schneller, kennen den hiesigen Markt besser und verfügen auch über einen (Software-)technischen Vorsprung. Hier zeigt sich jedoch auch eines der größten Probleme des VW-Konzerns: Trotz Milliardeninvestitionen gelang es dem Autobauer bisher nicht, eine funktionierende Fahrzeugsoftware zu entwickeln. Auch die Elektro-Modelle der Wolfsburger finden im Reich der Mitte bisher wenig Anklang. Die mit XPeng geplanten Stromer erscheinen zudem erst 2026, weshalb VW auch selbstständig schnellstmöglich liefern muss. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..