Volkswagen hat am Donnerstag enttäuschende Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Aktie ging im Anschluss in die Knie. Dennoch: Viele Analysten trauen der Aktie weitaus höhere Kurse zu.
Zwar legten Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis bei VW im zweiten Quartal deutlich zu, beim Ergebnis nach Steuern verzeichneten die Wolfsburger allerdings einen Rückgang. Erschreckend schwach fiel mit 226 Millionen Euro auch der Netto-Cashflow im Kerngeschäft Automobile aus. Analysten hatten mit knapp zwei Milliarden Euro gerechnet.
Die Aktie verlor im Anschluss an die Zahlen knapp vier Prozent. Trotz einer vermeintlichen Entspannung der Lage im zweiten Halbjahr hat der Autobauer noch einige Baustellen. Probleme wie die Absatzschwäche in China, Verzögerungen bei der Software und die wenig innovativen ID.-Modelle, bei denen es gilt, so schnell wie möglich nachzubessern.
Dennoch sieht die Deutsche Bank deutliches Kurspotenzial für die Aktie. Neue Deals der Wolfsburger auf dem Absatzmarkt China wertete Analyst Tim Rokossa in einer am Donnerstag vorliegenden Studie als vorteilhaft für den Autobauer. Das Kursziel von Tim Rokossa lautet 190 Euro.
Nicht ganz so optimistisch wie Rokossa ist Patrick Hummel von der UBS. Der Autobauer habe die Schätzungen etwas verfehlt und wie schon angekündigt über einen sehr schwachen freien Barmittelzufluss berichtet, schrieb Analyst Hummel in einer ersten Reaktion. Ebenfalls keine Überraschung sei für ihn die gesenkte Absatzprognose. Sein Kursziel lautet 135 Euro.
VW hat nach wie vor viele Baustellen. China-Schwäche, Verzögerungen in Sachen der Software (Cariad) und eine wenig innovative Elektroauto-Produktpalette.
Die Beteiligung an Xpeng ist für Volkswagen ein Schritt in die richtige Richtung mehr aber auch nicht! Die Reaktion der Börse an den Deal zeigte aber auch, dass die Marktteilnehmer eher nicht daran glauben, dass VW die Absatzschwäche in China alleine aufholen kann. Zur Erinnerung: in den letzten Jahren hat VW rund 40 Prozent seiner Gewinne in China erzielt. Es bleibt dabei: VW muss in punkto neue, innovative Elektroautos und Software schnellstmöglich liefern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..