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27.07.2023 Jochen Kauper

Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer: „Die Not bei Volkswagen ist groß“

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Volkswagen Vz.

Volkswagen will sein schwächelndes Elektroautogeschäft im wichtigsten Automarkt der Welt China anschieben. Dazu ging der Konzern eine Beteiligung am Elektroautobauer Xpeng ein. Für Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut ist das der richtige Schritt.

"Man sieht durch die Beteiligung an Xpeng, dass die Not bei Volkswagen groß ist, sein China-Geschäft retten zu wollen."

Ferdinand Dudenhöffer - CAR-Institut

„Man sieht durch die Beteiligung an Xpeng, dass die Not bei Volkswagen groß ist, sein China-Geschäft retten zu wollen. Allerdings ist es auch ein richtiger Schritt“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

Volkswagen wird für 700 Millionen US-Dollar knapp 5 Prozent der Xpeng-Anteile kaufen. Zusammen mit Xpeng werden die Wolfsburger zwei Elektro-Mittelklasseautos für den chinesischen Automarkt entwickeln. Die beiden mit Xpeng geplanten E-Modelle sollen das Produktportfolio von VW ergänzen und weitere Kundensegmente erschließen.

„Volkswagen tut sich mit einem Technologieführer bei Elektroautos in China zusammen, der gute Produkte in Bezug auf die Software und Vernetzung hat“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

Bisher hat der VW-Konzern in China nur überschaubaren Erfolg mit seinen Elektroautos. Im ersten Halbjahr gingen die Auslieferungen von Batteriefahrzeugen im wichtigsten Automarkt der Welt um 1,6 Prozent auf 62 400 Autos zurück.

Das hat mehrere Gründe: Die ID.Modelle von VW können nach wie vor nicht überzeugen. Zu wenig innovativ, zu teuer, zu wenig Infotainment und bei der Software hakt es ohnehin.

"Insgesamt wird VW an seinen ID-Modellen nacharbeiten. Das gilt nicht nur für China, sondern weltweit."

Ferdinand Dudenhöffer - CAR-Instiut

„Insgesamt wird VW an seinen ID-Modellen nacharbeiten. Das gilt nicht nur für China, sondern weltweit. Der Designer Klaus Bischof ist nicht mehr bei VW. Für die klassischen VW-Käufer scheinen die ID-Modelle zu avantgardistisch. Die neuen Modelle sollen sich eher an traditionellen VW-Design-Charakteristika, wie dem Golf orientieren“, sagt Auto-Experte Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

"Die deutschen Hersteller haben grundsätzlich das Problem, dass das Verhältnis von Software-Leuten und traditionellen Automobilingenieuren bei etwa 30 Prozent zu 70 Prozent liegt, während es bei den chinesischen Automobilherstellern genau umgekehrt ist."

Tu Le - China Auto Insight

China ist und bleibt die Achillesferse für Volkswagen. „Die deutschen Hersteller haben grundsätzlich das Problem, dass das Verhältnis von Software-Leuten und traditionellen Automobilingenieuren bei etwa 30 Prozent zu 70 Prozent liegt, während es bei den chinesischen Automobilherstellern genau umgekehrt ist. Ich denke, das ist eine Schwäche von Deutschland und Europa im Allgemeinen, das Fehlen einer echten Hightech-Kultur/Geschichte“, sagt Tu Le von China Auto Insight gegenüber dem AKTIONÄR.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Für Volkswagen ist die Beteiligung an Xpeng es ein Schritt in die richtige Richtung mehr aber auch nicht! Es zeigt allerdings auch, dass Volkswagen im Alleingang sein China-Geschäft nicht in Gang bringen wird.

Es bleibt grundsätzlich dabei: VW hat viele Baustellen. China-Schwäche, Verzögerungen in Sachen der Software (Cariad) und eine wenig innovative Elektroauto-Produktpalette. VW muss in Sachen neue, innovative Elektroautos und Software schnellstmöglich liefern.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..


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