Die Bundesregierung reagiert auf die nicht abflauenden Corona-Infektionszahlen und die Mutationen: Ab Samstag gilt für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark ausgebreitet haben, hierzulande eine weitreichende Einreisesperre. Für den Touristik-Konzern TUI und vor allem die Lufthansa ist das keine gute Nachricht.
Das Kabinett hat am Freitag ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar beschlossen. Betroffen sind zunächst Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, ab Sonntag auch die kleinen afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini.
Für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr sind zahlreiche Ausnahmen vorgesehen. Die verschärften Reisebeschränkungen betreffen vor allem die Fluggesellschaften. Alleine Lufthansa bietet derzeit 55 Hin- und Rückflüge pro Woche in die betroffenen Länder an. Wegen der zahlreichen Ausnahmeregeln dürften aber nicht alle gestrichen werden.
Die Lufthansa-Aktie, am Vortag noch bis 11,17 Euro auf dem höchsten Stand seit Dezember, rutscht nun wieder auf 10,62 Euro zurück.
Die Analysten der Investmentbank Oddo BHF haben das Kursziel für Lufthansa heute zwar von 7,50 auf 8,00 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Underperform" belassen. Angesichts der verschlechterten Nachrichtenlage fielen optimistische Erwartungen für eine Erholung des Flugverkehrs im ersten Halbjahr schwer, schrieb Analyst Yan Derocles in einer Branchenstudie.
Positiv hob er hervor: Der im Sommer zu erwartende Abschluss der Corona-Impfungen für Risikogruppen könnte eine Wiederöffnung der Grenzen erleichtern und einen Großteil des Sommergeschäfts retten, wovon aber vor allem die Billigfluggesellschaften profitieren sollten. Easyjet sei sein "Top Pick", Lufthansa dagegen der am wenigsten bevorzugte Wert.
Deutlicher unter Druck geriet die TUI-Aktie. Im Xetra-Handel schloss der Kurs bei 3,92 Euro 3,1 Prozent niedriger. Im späten Handel rutschte der Wert noch etwas weiter.
Auch wenn zunächst der Tourismus wegen der Einreisebeschränkungen nicht direkt betroffen ist, so dürften Corona-Ängste viele Reisenden von Buchungen abhalten. Dennoch hofft TUI auf den Sommer. Marek Andryszak, TUI Deutschland-Chef, rechnet mit einer wachsenden Buchungs-Nachfrage Sonnenhungriger ab dem Frühjahr. "Im Januar und Februar rechnen wir wegen des Lockdowns noch mit einer Buchungsvorsicht der Kunden, doch danach, spätestens zu Ostern mit einer breiten Erholung", sagte er gestern.
Die TUI-Aktie bleibt im Bann der Coronakrise. Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR für das Papier des weltweit größten Reiseveranstalters aber weiterhin vorsichtig optimistisch. Für auf Sicherheit bedachte Anleger gibt es indes bessere Gelegenheiten.
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