+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Lufthansa: Es wird ungemütlich

Lufthansa: Es wird ungemütlich
Foto: Lufthansa
Deutsche Lufthansa -%
Thorsten Küfner 29.01.2021 Thorsten Küfner

Das Bundeskartellamt überprüft, ob die Lufthansa im Kampf um touristische Langstrecken-Passagiere ihre Marktmacht missbraucht. Die Behörde reagierte auf eine entsprechende Beschwerde des Ferienfliegers Condor und hat bereits in der vergangenen Woche ein förmliches Ermittlungsverfahren eröffnet, wie ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage berichtete. Es wird auch eine besondere Eilbedürftigkeit für den Fall gesehen, dass Condor schwere wirtschaftliche Nachteile zu befürchten hätte und Lufthansa ihre Marktstellung tatsächlich missbrauche. 

Den beteiligten Unternehmen wie auch den Reiseveranstaltern sei bereits Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben worden. Ein derartiges Verfahren stelle in der Corona-Krise eine zusätzliche Belastung dar, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Aber wir sehen uns als Wettbewerbsbehörde in der Pflicht, sorgfältig zu prüfen, ob auf den ohnehin hochkonzentrierten Flugverkehrsmärkten eine weitere Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen durch kartellrechtswidriges Verhalten erfolgt." 

Im Kern geht es darum, dass Lufthansa den langjährigen Pauschal-Vertrag über Zubringerflüge zu den Condor-Fernreisen im vergangenen November gekündigt hat. Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft werden dadurch schwieriger buchbar. Für Verspätungen beim Zubringer musste früher die Lufthansa haften. Die Condor erklärte, dass für ihre Agenten derzeit die entsprechenden Lufthansa-Flüge als Umsteige-Verbindungen gesperrt seien. 

Der Lufthansa-Konzern will erklärtermaßen selbst stärker in das Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen und hat dafür den neuen Flugbetrieb "Eurowings Discover" gegründet, auf dem die touristischen Flüge gebündelt werden sollen. 

Condor war früher selbst eine Lufthansa-Tochter und steht seit dem Untergang des Thomas-Cook-Konzerns mit Hilfe eines großen Staatskredits auf eigenen Füßen. Auch die Lufthansa ist in der Corona-Krise vom Staat gerettet worden. Sie lehnte am Donnerstag einen Kommentar zu dem Verfahren ab. Condor-Chef Ralf Teckentrup erklärte. "Steuergelder sollten dafür eingesetzt werden, das Überleben von Unternehmen während der Corona-Krise zu sichern, aber nicht, um andere Unternehmen aus dem Markt zu drängen."

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Lufthansa-Aktie ist weiterhin kein Investment für nervenschwache Anleger. Im gestrigen Handel haben sämtliche Airline-Papiere kräftig angezogen. Ein Grund dafür dürfte die Erwähnung der hohen Shortquote bei American Airlines im WallStreetBets-Forum bei Reddit gewesen sein. Die Lufthansa-Aktie bleibt eine Halteposition, der Stoppkurs sollte bei 8,10 Euro belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Lufthansa - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Future Angst

Welche aktuellen Ängste prägen uns? Mit welchen Ängsten waren die Menschen in der Vergangenheit konfrontiert, als es die heutigen Technologien noch nicht gab? Warum mischen wir heute im Wettbewerb der Kulturen um neue Technologien nicht ganz vorne mit? Welche Maßnahmen müssen wir ergreifen, um neue Technologien nicht als etwas Beängstigendes und Feindseliges zu betrachten, sondern als ein Mittel zur Lösung der großen Probleme der Menschheit? Innovationsexperte Dr. Mario Herger stellt in „Future Angst“ die entscheidenden Fragen in Bezug auf Technologie und Fortschritt und zeigt professionelle und zukunftsweisende Lösungen auf. Mit seinem Appell „Design the Future“ bietet Herger einen unkonventionellen und transformativen Ansatz für ein neues, human geprägtes Mindset.

Future Angst

Autoren: Herger, Mario
Seitenanzahl: 528
Erscheinungstermin: 19.08.2021
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-771-1

Jetzt sichern Jetzt sichern