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50 Prozent pro Jahr – diesen Wert hatte Tesla-CEO Elon Musk ursprünglich als Wachstumsziel für den Fahrzeugabsatz angegeben. Doch von dieser Marke ist der E-Autobauer schon lange entfernt. Schlimmer noch: 2024 droht sogar erstmals ein Rückgang bei den Verkäufen. Um das zu verhindern, greift Tesla nun zu bekannten Methoden.
Konkret hat Tesla in China eine neue Rabattaktion für das Model Y gestartet, um die Nachfrage nach dem Einstiegs-SUV anzukurbeln. Kunden, die zwischen 25. November und 31. Dezember bestellen, erhalten einen Nachlass von 10.000 Yuan (etwa 1.310 Euro) auf die zwei günstigeren Varianten des Fahrzeugs. Diese starten in Fernost bei 249.900 respektive 290.900 Yuan. Insgesamt bietet Tesla das Modell in drei Konfigurationen an. Gleichzeitig wird die Null-Prozent-Finanzierung für bis zu fünf Jahre verlängert – ein Programm, das seit April in China angeboten wird und zuletzt bereits regelmäßig verlängert wurde.
Model Y als Top-Seller
Die Aktionen betreffen Teslas wichtigstes Modell in China: Das Model Y machte in den ersten zehn Monaten des Jahres knapp drei Viertel der Tesla-Verkäufe in Fernost aus. Insgesamt lieferte Tesla in diesem Zeitraum 500.685 Fahrzeuge aus, davon 373.852 Model Y. Der Preisnachlass soll die Verkaufszahlen nun weiter ankurbeln.
Darum gewährt Tesla Nachlass
Tesla steht unter Druck, das Q4 zu einem Rekordquartal hinsichtlich der Auslieferungszahlen zu machen. Das Ziel: mehr als 515.000 Fahrzeuge weltweit auszuliefern, damit auch auf Jahressicht ein Plus bei den Auslieferungen steht. Das wären rund 30.000 Einheiten mehr als im bisher besten Quartal – dem Vorjahresquartal.
Ein weiterer Grund für die Rabatte dürfte das wohl bald bevorstehende Facelift des Model Y sein. Berichte zu einem Update für das SUV halten sich schon länger – kommendes Jahr dürfte es wohl so weit sein. Unter anderem eine sechssitzige Variante will Tesla ausrollen. Die Nachlässe dürften dazu dienen, den Lagerbestand mit dem aktuellen Model Y niedrig zu halten. Gleichzeitig sollen sie wohl auch verhindern, dass Kunden ihre Käufe verschieben, und bis zum Erscheinen des Facelifts warten.
Chinas Bedeutung für Tesla
China ist Teslas größter Markt außerhalb der USA und trägt maßgeblich zu den Zahlen bei. Allerdings hat sich der Wettbewerb im Reich der Mitte deutlich verschärft. Mit Herstellern wie BYD, die 2023 doppelt so viele elektrifizierte Autos wie Tesla verkauft haben, muss Tesla dort verstärkt um Marktanteile kämpfen.
Rabatte als bewährtes Werkzeug
Tesla nutzt seine Rabattaktionen gezielt, um kurzfristig die Nachfrage zu steigern und Kunden zu binden. Der sogenannte end-of-quarter-push hat bei Tesla bereits fast schon Tradition. Neben dem Nachlass für das Model Y gelten auch für das Model 3 attraktive Finanzierungsbedingungen. Auch in Europa und den USA hat Tesla zu ähnlichen Maßnahmen gegriffen.
Trotz der Maßnahmen dürfte es schwierig werden, das Ziel von 515.000 Auslieferungen im Q4 zu erreichen. Nach den jüngsten Kursgewinnen sind die Erwartungen an den Autobauer zurzeit extrem hoch. Während der Absatz kurzfristig zu Volatilität führen dürfte, wird der Fortschritt beim Robo-Taxi jedoch deutlich wichtiger sein. Nur mit einem Durchbruch in dieser Sparte ließe sich die extrem sportliche Bewertung (2025er-KGV von 120) nachhaltig rechtfertigen. DER AKTIONÄR sieht derzeit wenig Gründe, dass die Aktie noch deutlich höher klettern könnte.
