Zu Wochenbeginn hat Siemens Energy grünes Licht für die Komplettübernahme von Siemens Gamesa erhalten. Langfristig soll die Windtochter für die Zukunft des Energietechnikkonzerns stehen. Doch aktuell überwiegen weiter die Probleme beim Turbinenbauer, der nun einmal mehr schwache Zahlen gemeldet hat.
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 steigerte Siemens Gamesa zwar den Umsatz um knapp 18 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro. Zudem erzielte der Konzern dank des Verkaufs von Projekten in Südeuropa einen Nettogewinn von 286 Millionen Euro – nach minus 258 Millionen Euro im Vorjahr. Doch das bereinigte EBIT im Q4 lag mit 375 Millionen Euro einmal mehr um zwölf Prozent unter dem Konsens.
Im Gesamtjahr stand unter dem Strich trotz des Q4-Gewinns ein Verlust von 940 Millionen Euro zu Buche. Das bereinigte EBIT fiel von minus 96 Millionen auf minus 581 Millionen Euro. Siemens Gamesa hat dabei mit den explodierenden Kosten, Lieferkettenengpässen, Projektverschiebungen, Qualitätsmängeln und hausgemachten Problemen im Onshore-Geschäft zu kämpfen.
Der Rekordauftragsbestand von rund 35 Milliarden Euro stimmt zumindest zuversichtlich. Mit der Übernahme will Siemens Energy zudem die umfangreichen Probleme angehen. Doch erst wenn Siemens Gamesa wirklich die Trendwende schafft, dürfte es auch mit der Aktie der Mutter aufwärts gehen. Bis dahin bleiben Anleger an der Seitenlinie.