Die erneute Gewinnwarnung wegen Problemen der Tochter Siemens Gamesa hat auch beim DAX-Konzern Siemens Energy zu einem massiven Kurssturz geführt. Nach zweistelligen Kursverlusten notiert die Aktie im Bereich des Allzeittiefs. Zu Wochenbeginn scheint nun zumindest eine erste Gegenbewegung zu starten. DER AKTIONÄR zeigt, was die Experten raten.
So hat die DZ Bank das Kursziel für Siemens Energy von 29 auf 24 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Kaufen“ belassen. Die Tochter Siemens Gamesa habe mit einem überraschend schwachen Quartal die Erholung der Sparte Gas & Power überschattet, so Analyst Alexander Hauenstein. Kurzfristig bestünden Risiken, mittelfristig bleibe er vom Investment Siemens Energy aber überzeugt.
Auch die Die Deutsche Bank hat ihre „Buy“-Einstufung bestätigt, das Kursziel aber von 28 auf 27 Euro gesenkt. Die Gamesa-Warnung zeigt, dass die positive Wende im Windgeschäft an Land den Erwartungen noch hinterher hinke, so Analyst Gael de-Bray. Dagegen halte die Sparte Gas & Power des Energietechnikkonzerns mit einer anhaltend starken kommerziellen Dynamik sowie unerwartet hohen Margen und Cashflows ihre Versprechen ein.
Noch optimistischer zeigt sich die UBS hat Siemens Energy mit Kursziel 30 Euro, das Votum lautet ebenfalls „Buy“. Es sei erneut die Schwäche der Windkrafttochter Siemens Gamesa und deren Gewinnwarnung, die das Zahlenwerk der Energietechnikmutter verhagelt habe, betont auch Analystin Supriya Subramanian. Die Sparte Gas & Power sei indes nach wie vor solide und das bereinigte operative Ergebnis im ersten Geschäftsquartal 2021/22 habe hier die Erwartungen übertroffen.
Die Aussagen der Experten verdeutlichen es noch einmal. Siemens Gamesa bleibt derzeit das Problem für Siemens Energy. Erst wenn die wichtige Windtochter wieder in die Spur findet, dürfte auch der DAX-Konzern die Trendwende an der Börse schaffen. Bis dahin hilft auch eine solide Entwicklung des restlichen Geschäfts nicht. Anleger warten bis dahin weiter ab.
Mit Material von dpa-AFX