Siemens Energy rückt in die Topliga der Deutschen Börse auf. Das entschied der Börsenbetreiber am Mittwochabend in Frankfurt. Das erst im vorigen Jahr von Siemens abgespaltene Münchner Energietechnik-Unternehmen ersetzt im DAX den Hamburger Konsumgüter- und Kosmetikhersteller Beiersdorf, der Ende 2008 in den DAX aufgestiegen war.
Zuletzt war der wichtigste deutsche Börsenindex im vorigen Sommer neu sortiert worden. Damals übernahm der internationale Essenlieferdienst Delivery Hero im Leitindex den Platz des Zahlungsdienstleisters Wirecard, der nach einem milliardenschweren Bilanzskandal insolvent ist.
Die Umsetzung der jüngsten Änderungen erfolgt zum Montag, 22. März. Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
Die nächste Dax-Neuordnung steht bereits in rund sechs Monaten an. Dann wird der Leitindex von bisher 30 auf 40 Werte erweitert.
Chancen auf den Dax-Aufstieg waren auch dem Kochboxen-Lieferanten Hellofresh eingeräumt worden. Experten zufolge dürfte das Unternehmen wohl nur deshalb an der Aufnahme in die erste Börsenliga vorbeigeschrammt sein, weil es seine Jahreszahlen nicht bereits Ende Februar vorgelegt hat.
Eine der verschärften neuen Börsenregeln besagt nämlich seit Ende 2020, dass ein Dax-Kandidat zwei Jahre in Folge ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) vorweisen muss. Hellofresh hat das laut den am 2. März vorgelegten Jahreszahlen zwar geschafft, doch für die Deutsche Börse dürfte der abgeschlossene Monat Februar Grundlage ihrer Überprüfungen gewesen sein.
Auch im MDax gibt es Neulinge: Neben Absteiger Beiersdorf kommen nun die VW-Holding, Porsche SE , der Energieparkbetreiber Encavis und der Windkraftanlagenhersteller Nordex hinzu. Dafür müssen die Aareal Bank, die Metro AG und der Lichtkonzern Osram weichen.
Im Kleinwertesegment SDax landen neben den MDax-Absteigern Osram, Metro und der Aareal noch die Suess Microtec und der Autozulieferer Leoni, die in den Index zurückkehren.
Die Anleger bei Siemens Energy sind zuletzt in eine abwartende Haltung übergegangen, das Papier tendiert seitwärts. Eine wichtige Unterstützung stellt das Januartief dar. DER AKTIONÄR bleibt mittelfristig aber ganz klar optimistisch. Größere Rücksetzer sind hier Kaufkurse.
(Mit Material von dpa-AFX)