Während die USA den Import von russischem Öl gestoppt hat, wird hierzulande noch heiß über ein mögliches Embargo diskutiert. In allen Fällen möchte man sich künftig weniger von Russland abhängig machen. Clevere Lösungen für eine schnelle Energiewende sind jetzt gefragt. Siemens Energy, die von dieser Entwicklung profitieren dürften, sind heute jedoch unter Druck geraten. Das sind die Hintergründe.
Nach der zwölfprozentigen Rally am Montag und Dienstag zeigt sich die Siemens-Energy-Aktie heute von ihrer schwachen Seite. Mitunter drückte ein neues Analystenrating auf die Stimmung. So hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für Siemens Energy auf "Underperform" mit einem Kursziel von 17 Euro belassen.
Analyst Nicholas Green äußerte in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie seine Zuversicht, dass europäische Investitionsgüter-Unternehmen die Russland-Sanktionen und steigende Rohstoffkosten gut verkraften können. Er erwartet allgemein nur begrenzten Einfluss auf die Gewinnentwicklung. Nach dem Kursrutsch könnten Anleger zugreifen bei Aktien führender Wachstumsunternehmen mit günstiger Bewertung. Siemens Energy sei derweil aber ein Branchenwert mit recht hohen Gewinnrisiken im Vergleich zu den Erwartungen.
Kaufsignal vertagt
Kurz nach Handelsbeginn sah es bei der Siemens-Energy-Aktie noch gut für Trader aus. Der Titel öffnete mit einer Kurslücke nach oben und stand damit unmittelbar vor dem Sprung über die langfristige Trendlinie, die im Moment bei 22 Euro verläuft. Jedoch prallte er an dieser Marke ab und fiel bis an die Unterstützung an der 50-Tage-Linie bei 20,43 Euro zurück.
Sollte das Papier die Trendlinie nicht innerhalb der nächsten Tage überwinden können, wäre das Abprallen als Verkaufssignal zu werten und es müsste mit erneuten Rücksetzern in den Bereich um 20 Euro gerechnet werden. Glückt dagegen das Kaufsignal, ist eine dynamische Bewegung bis an den GD200 bei 23,07 Euro wahrscheinlich. Darüber dürfte die Horizontale bei 25,60 Euro in Angriff genommen werden.
Wieder ist die Trendwende nicht geglückt. Anleger sollten daher weiterhin von einem Kauf absehen. Erst wenn der nachhaltige Sprung über die Abwärtstrendlinie glückt, können mutige Trader einen Fuß in die Türe stellen.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)