Die deutliche Erholungsbewegung von Ende Oktober bis Ende Januar ist bei Siemens Energy etwas ins Stocken geraten. Am Dienstag ist die Aktie mit einem Minus von rund vier Prozent deutlich der schwächste Wert im DAX. Der Blick der Anleger muss damit nun vorerst wieder nach unten gerichtet werden.
Nachrichten, die den deutlichen Rücksetzer begründen, gibt es am Dienstag zwar keine. Doch bereits die vergangenen Handelswochen hatten gezeigt, dass der nachhaltige Ausbruch über 14,50 Euro eine Herkulesaufgabe ist. Mit dem Rutsch unter die 21-Tage-Linie drohen nun vielmehr weitere Verluste. Die Gap aus dem Januar bei 12,73 Euro könnte noch einmal geschlossen werden, darunter rückt bereits die Unterstützungszone bei gut 12 Euro in den Fokus.
Überraschend gute Quartalszahlen hatten bei Siemens Energy zuletzt für Rückenwind gesorgt. Allerdings hatte sich auch gezeigt, dass die hausgemachten Probleme bei der kriselnden Windtochter Gamesa nach wie vor nicht behoben sind. In einigen Marktsegmenten kann Gamesa nach wie vor keine Turbinen vertreiben, die Tochter schrieb im abgelaufenen Quartal einmal mehr rote Zahlen – und schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Denn klar ist auch: Die Margenprobleme verfolgen die gesamte Branche und bleiben der Knackpunkt auf dem Weg hin zum Ziel nachhaltig steigender Aktienkurse.
Nach der schnellen Gegenbewegung vom Rekordtief ist der Schwung bei Siemens Energy inzwischen wieder weg. Aktuell muss der Blick auch kurzfristig wieder nach unten gerichtet werden. Für die langfristige Kursentwicklung bleibt das Dauerthema Gamesa entscheidend. Erst wenn hier die Krise überwunden ist und das eigentlich als Zukunftsgeschäft geltende Windgeschäft in der Spur ist, sind deutlich höhere Kurse realistisch. Bis dahin gilt: Es gibt Werte mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis als den DAX-Titel.