Der Energietechnikkonzern Siemens Energy blickt einmal mehr auf ein enttäuschendes Quartal zurück und hat den Verlust in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 mehr als verdoppelt. Zudem wird weiteres Kapital für die Übernahme der kriselnden Windtochter Siemens Gamesa benötigt. An der Börse kommt das nicht gut an.
Unter dem Strich verbuchte Siemens Energy im ersten Quartal 22/23 einen Fehlbetrag von 598 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 246 Millionen Euro. Während sich das eigene Geschäft mit der Energietechnik deutlich verbesserte, verhagelten erneute Belastungen bei Gamesa das Ergebnis.
Siemens Energy hatte Ende Januar deswegen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht und den Ergebnisausblick gesenkt. Die Münchener hatten jüngst ein Übernahmeangebot für die restlichen Anteile der in Spanien notierten Windkrafttochter erfolgreich abgeschlossen. „Der angestrebte Rückzug von Siemens Gamesa von der Börse wird dabei helfen, sich auf die Lösung der operativen Probleme und den Turnaround zu konzentrieren“, kommentierte Konzernchef Christian Bruch.
Zunächst einmal rückt nun aber der Kapitalerhöhungsplan für die Transaktion in den Fokus. So benötigt der DAX-Konzern in einer weiteren Kapitalerhöhung noch einmal maximal 1,5 Milliarden Euro. Das verwässert die Anteile der Altaktionäre und sorgt entsprechend für Verunsicherung.
Nach der starken Erholung Ende 2022 hat die Aktie von Siemens Energy zuletzt bereits durchgeschnauft. Diese Konsolidierung setzt sich nun vorerst fort. Anleger warten ab, ob der Turnaround bei Gamesa tatsächlich gelingt.
Mit Material von dpa-AFX