Nach einer zuletzt sehr robusten Kursentwicklung geht es im heutigen Handel mit den Aktienkursen der beiden Energieriesen BP und Royal Dutch Shell mit aktuell jeweils drei Prozent bergab. Der Grund hierfür ist schnell gefunden: Die Ölpreise sind ebenfalls deutlich gefallen.
Bis zum Mittag weiteten die Notierungen die frühen Verluste kräftig aus. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 54,79 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,38 Dollar auf 51,75 Dollar.
Am Ölmarkt sind die Maßnahmen führender Industriestaaten zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Wegen der Ausweitung der Beschränkungen werden derzeit die Prognosen für das Wirtschaftswachstum 2021 zum Teil deutlich gesenkt.
Die angespannte Infektionslage in vielen Ländern bleibt das beherrschende Thema und belastet die Ölpreise. Die damit verbundenen Einschränkungen sprechen für eine schwächere Nachfrage nach Erdöl und Ölprodukten wie Benzin oder Diesel.
Am Nachmittag dürfte sich der Fokus verstärkt auf Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Lagerbestände richten. Neben den Reserven an Rohöl werden auch Kennzahlen zu den amerikanischen Reserven an Benzin und Diesel erwartet. Die Daten werden ausnahmsweise erst am Ende der Woche veröffentlicht und könnten für neue Impulse am Ölmarkt sorgen.
Nach dem starken Lauf der Ölpreise - und auch einiger Energieaktien - sind Korrekturen wie heute kein Grund zu erhöhter Sorge. Die kommenden Wochen und Monate dürften weiterhin volatil bleiben, weshalb Aktien aus dem Sektor nur für Anleger mit einem starken Nervenkostüm geeignet sind.
Wer bei BP und/oder Shell dabei ist, sollte nun vor allem die Ruhe bewahren und kann investiert bleiben. Dabei gilt es - wie grundsätzlich bei jedem (!) Investment an der Börse -, Stoppkurse zu beachten: 2,40 Euro bei BP und 12,70 Euro bei Shell.Mit Material von dpa-AFX