Shell hat eine Entscheidung getroffen: Der Energieriese will Refhyne II errichten, einen 100-MW-Wasserstoffelektrolyseur mit Polymer-Elektrolyt-Membran-Technologie. Die Anlage in Shells Chemiepark im Rheinland soll mithilfe von erneuerbarem Strom täglich bis zu 44.000 Kilo grünen Wasserstoff erzeugen. Der Elektrolyseur soll 2027 in Betrieb genommen werden.
Der Schritt passt zu Shells Strategie, immer mehr in den Ausbau der klimafreundlichen Projekte zu investieren. Im Vorjahr hatte der britische Konzern insgesamt 5,6 Milliarden Dollar in in CO2-arme Lösungen gesteckt, was 23 Prozent der Gesamtinvestitionen ausmachte. Zwischen 2023 und 2025 wollen die Briten zehn bis 15 Milliarden in Erneuerbare Energien. E-Mobilität, CO2-arme Kraftstoffe, Wasserstoff & Co investieren.
Mit der Aktie geht es indes in einem eher trüben Marktumfeld bergab. Denn die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gefallen. Nachdem sich die Notierungen am Mittwoch zeitweise stabilisieren konnten, bauten sie frühe Verluste bis zum Nachmittag aus und setzten ihre Talfahrt der vergangenen Handelstage fort. Ein Barrel Brent zur Lieferung im September kostete 80,58 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für WTI fiel um 1,03 Dollar auf 76,56 Dollar.
Eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten belastete auch die Ölpreise. Im Verlauf einer Woche ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee bereits um mehr als vier Dollar je Barrel gefallen. Zuletzt hatte eine schwächere konjunkturelle Entwicklung in China die Sorge über eine zu geringe Nachfrage am Ölmarkt verstärkt. Darüber hinaus gab auch enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone, die ebenfalls auf den Ölpreisen lasten.
Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben jüngste Meldungen über einen Rückgang der Ölreserven in den USA die Preise nur zeitweise stützen können. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 3,7 Millionen auf 436,5 Millionen Barrel gefallen waren und damit stärker als am Markt erwartet.
Es bleibt dabei: Für ein neues Allzeithoch braucht es einfach ein etwas besseres Marktumfeld. DER AKTIONÄR ist dennoch aufgrund der guten Perspektiven für den breit aufgestellten Global-Player zuversichtlich gestimmt. Darüber hinaus ist die Bilanz sehr solide, die Bewertung immer noch günstig und der Chart aussichtsreich. Die Dividendenperle, die aktuell mit einer Rendite von vier Prozent lockt, bleibt ein Kauf (Stopp: 26,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX