Der britisch-niederländische Energieriese Royal Dutch Shell hat heute seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Demnach erzielte der Konzern einen um 46 Prozent gesunkenen bereinigten Gewinn von 2,86 Milliarden Dollar. Dies war etwas mehr als Analysten im Vorfeld der Veröffentlichung erwartet hatten. Die Aktionäre trifft aber ein anderer Schritt.
So kappt der Öl- und Gasmulti Shell in einem historischen Schritt seine Dividende. Nachdem der Gewinn im ersten Jahresviertel wegen der Corona-Pandemie und der Ölpreiskrise deutlich eingebrochen ist, sollen die Aktionäre nun noch eine Quartalsdividende von 0,16 US-Dollar pro Aktie erhalten, wie der Konzern heute mitteilte. Im Vorjahr hatte Shell für das erste Quartal noch 0,47 Dollar je Aktie ausgezahlt. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass der Konzern seine Dividende reduziert.
"Die Aktionärsbeteiligung ist ein fundamentaler Bestandteil von Shells Finanzkonzept", sagte Verwaltungsratschef Chad Holliday bei Vorlage der Quartalszahlen. "Mit Blick auf eine möglicherweise länger andauernde Phase der wirtschaftlichen Unsicherheit, schwächerer Rohstoffpreise, einer höheren Volatilität und einer unklaren Entwicklung der Nachfrage, erachtet der Verwaltungsrat eine Beibehaltung der derzeitigen Ausschüttungshöhe als nicht vernünftig."
Zuletzt wollte Shell den negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und dem Ölpreisverfall noch mit Maßnahmen begegnen, die vornehmlich bei den Kosten im operativen Geschäft ansetzten. Diese sollten in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu 2019 um 3 bis 4 Milliarden Dollar sinken, zudem sollen die Investitionen drastisch reduziert werden. Daneben hatte der Konzern auch ein laufendes Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt und sich eine neue Kreditlinie in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar gesichert.
Im ersten Quartal brach der um Sondereffekte bereinigte Gewinn von Shell im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 2,86 Milliarden US-Dollar (2,63 Milliarden Euro) ein. Analysten hatten sogar mit einem noch drastischeren Rückgang gerechnet. Unter dem Strich machte der Konzern sogar einen auf die Aktionäre entfallenden Verlust von 24 Millionen Dollar. Hier hatte Shell ein Jahr zuvor noch 6 Milliarden Dollar Überschuss erzielt.
Stoppkurs nachziehen!
Angesichts dieser historischen Krise ist es keine große Überraschung mehr, dass Shell mit seiner stolzen Tradition bricht. Die Aktie bleibt ein heißes Eisen und daher ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf. Bereits investierte Anleger sollten ihren Stoppkurs nun auf 12,80 Euro nachziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.
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