Es naht der Tag der Wahrheit für die Anteilseigner von Royal Dutch Shell. Am Donnerstag wird der britisch-niederländische Energieriese seine Quartalszahlen vorlegen. Bereits heute war es beim Wettbewerber BP so weit: Das Unternehmen verzeichnete einen kräftigen Gewinneinbruch - allerdings fiel dieser geringer aus als befürchtet.
Der bereinigte Überschuss ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 791 Millionen US-Dollar (730 Millionen Euro) zurück, wie der Konzern am Dienstag in London mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte BP noch einen bereinigten Gewinn von knapp 2,36 Milliarden Dollar ausgewiesen. Dennoch will das Unternehmen die Quartalsdividende um 2,4 Prozent auf 10,5 Cent je Aktie erhöhen. Welche Termine für Dividendenjäger jetzt wichtig sind, erfahren Sie hier.
"Wir haben es mit einem außergewöhnlich herausfordernden Umfeld zu tun", sagte Finanzchef Brian Gilvary. Die Auswirkungen der Rückgänge bei Nachfrage und Preisen dürften sich auch im zweiten Quartal fortsetzen. BP werde mit einer Reihe von Maßnahmen die Liquidität erhöhen, die Bilanz stärken und die Ausgaben reduzieren.
Bereits Anfang April hatte das Unternehmen Kostensenkungen angekündigt: Im laufenden Jahr sollen die organischen Investitionsausgaben demnach auf insgesamt 12 Milliarden US-Dollar (etwa 11 Milliarden Euro) begrenzt werden. Das sind circa 25 Prozent weniger, als der Konzern ursprünglich geplant hatte. Organische Investitionsausgaben sind um Effekte wie Zusammenschlüsse bereinigt.
BP konnte mit dem etwas besser als erwarteten Quartalsergebnis sowie der anhaltend hohen Dividende überzeugen. Dennoch bleibt das Marktumfeld für BP, Shell und Co natürlich äußerst schwierig, weshalb weiterhin nur mutige Anleger mit einem langen Atem zugreifen sollten. Der Stopp bei BP kann bei 2,70 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)