Die Aktie der Porsche AG bahnt sich ihren Weg nahezu unbeeindruckt vom Marktumfeld weiter nach oben. Seit dem IPO bei 82,50 Euro hat das Papier 26 Prozent zugelegt. DER AKTIONÄR sieht für die Aktie weiteres Potenzial nach oben.
Die Porsche AG hatte Ende der letzten Handelswoche über eine deutliche Ergebnissteigerung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres berichtet. Die Jahresziele wurden bestätigt.
"Solide" bezeichnete Analyst Daniel Schwarz von Stifel das Zahlenwerk des Sportwagenherstllers. Die etwas geringere Marge als im ersten Halbjahr sei vom Unternehmen signalisiert gewesen. Schwarz sieht die VW-Tochter weiter in der Spur, ihre konservativen Jahresziele zu übertreffen. Sein Kursziel lautet 98 Euro.
"Die Marge wurde durch geringere Auslieferungen im Quartalsvergleich (nach wie vor Lieferengpässe) und höhere Betriebskosten belastet", schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel in einer ersten Reaktion auf die Zahlen von Porsche. Hummel hielt dennoch an seinem Kursziel für die Porsche-Aktie von 105 Euro fest.
DER AKTIONÄR sieht für das Papier von Porsche etwas mehr Potenzial. Grund ist die erfolgreiche Elektrifizierung des Portfolios.
Der vollelektrischen Modelle Taycan kommt nach wie vor gut an. 2021 wurde der Stromer 41.296 Mal verkauft. Das entsprach 13,7 Prozent der gesamten Vekäufe. Die Modelle Cayenne und Panamera werden ebenfalls bald als reine Stromer ausgerollt. Hinzu kommt der Verkaufsschlager von Porsche: der Macan.
Leider wurde der Marktstart des E-Macan aufgrund von Software-Problemen auf 2024 verschoben. Ursprünglich sollte der neue Stromer 2023 kommen.
Der Macan ist mit 88.362 verkauften Fahrzeugen und einem Umsatzanteil von rund 29,3 Prozent das verkaufsstärkste Modell von Porsche. Porsche-Produktionschef Albrecht Reimold will mit dem elektrischen Macan die gleichen Stückzahlen erreichen wie beim Verbrenner-Modell.
Porsche steht erst am Anfang seiner Elektro-Strategie. Peu a peu werden in den nächsten Monaten neue Stromer ausgerollt. Die Produktionskosten pro Auto werden dadurch fallen. Unter anderen ist das auf die sinkenden Preise für Batterien zurück zu führen.
Nicht vergessen sollte man die Zusatzeinnahmen, die die Autokonzerne in Zukunft durch Zusatzdienste wie etwa Software, sprich Over-the-air-Updates, generieren werden.
Dadurch werden die Margen steigen. Porsche wird 2022 rund 39 Milliarden Umsatz machen. Gewinn: rund sechs Milliarden Euro. Macht ein KGV von aktuell knapp 20 bei einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,0. Porsche ist die derzeit aussichtsreichste Auto-Aktie auf dem deutschen Kurszettel. Kursziel 125 Euro.