Am Mittwoch musste die Porsche-Aktie nach Präsentation der Geschäftszahlen (mehr dazu hier) einen Rücksetzer von rund zwei Prozent hinnehmen. Unter anderem hatte der vergleichsweise schwache Netto-Cashflow für Unmut bei den Anlegern gesorgt. Da half es natürlich nicht, dass der Sportwagenbauer direkt weitere Großinvestitionen ankündigte.
Langfristig dürften sich die Ausgaben jedoch bezahlt machen. So floss ein Großteil des Geldes in der ersten Jahreshälfte vor allem in die Entwicklung neuer Elektromodelle, darunter auch den heiß erwarteten Macan. Das SUV ist der Top-Seller der Zuffenhausener und zeichnete sich im ersten Halbjahr für fast 30 Prozent der Porsche-Auslieferungen verantwortlich. Im Hinblick auf den rückläufigen Elektroanteil bei Porsche (Minus fünf Prozent im ersten Halbjahr), sind die Investitionen in neue Stromer die richtige Entscheidung.
Milliarden für Zellfabrik
In den nächsten Jahren soll derweil noch weiteres Kapital in die Elektrifizierung fließen. Finanzchef Lutz Meschke bestätigte Berichte zum Bau eines Werks für Hochleistungszellen (Details dazu hier). Rund zwei bis drei Milliarden Euro benötige der Autobauer hierfür. Da die Investition für Porsche alleine zu viel sei, suche man bereits nach Investoren.
Während sich die Details aus den Medienberichten als zutreffend herausstellten, ist zum Standort des geplanten Batteriewerks noch nichts bekannt. Es werde einen "Schönheitswettbewerb" zwischen Europa, den USA und gegebenenfalls Kanada geben, so Meschke. Jeder Cent zusätzliche Energiekosten würden pro Jahr Mehrkosten von um die 100 Millionen Euro nach sich ziehen.
Porsche hat in Sachen E-Mobilität – vor allem auch aufgrund von Verzögerungen in Sachen Softwareentwicklung bei der Konzernmutter VW – noch einiges aufzuholen. Die Investitionen hierfür drücken zwar vorerst die Finanzen, langfristig ist DER AKTIONÄR jedoch überzeugt, dass sich diese auszahlen. In Sachen High-Tech-Batterien hat der Konzern die Chance, seine technologische Überlegenheit unter Beweis zu stellen. Anleger können weiterhin zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .