Das Management rund um Plug-Power-Chef Andy Marsh steht gehörig unter Druck. Erneut hat der Wasserstoff-Spezialist schwache Quartalszahlen vorgelegt und die Markterwartungen verfehlt. Dennoch versprüht Marsh weiter Zuversicht und stellt Änderungen bei der Steuergutschrift von Wasserstoff in Aussicht.
Laut dem Firmenlenker könnte die US-Regierung bald die Regeln für die Gewährung der im englischen genannten "Tax Credits" gelockert werden, sowohl vor als auch nach der US-Präsidentschaftswahl im November. Das berichtet Bloomberg. "Wir wären nicht überrascht, wenn es eine Ankündigung nach der Versammlung der Demokraten und eine weitere Ankündigung nach der Wahl gebe" zitiert die Nachrichtenagentur Marsh aus einer Telefonkonferenz.
Die Änderungen würden wahrscheinlich eine Lockerung der Regeln für die "Additionalität" beinhalten, die von den Unternehmen verlange, neue erneuerbare Energiequellen zu nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren, heißt es weiter. Weitere Änderungen könnten die Nutzung von Kernkraftwerken und Staudämmen für die Wasserstoffproduktion sowie gelockerte Regeln für die "zeitliche Abstimmung" beinhalten, die sicherstellen, dass der Wasserstoff zur gleichen Zeit wie der Strom erzeugt werde, zitiert Bloomberg weiter.
Operative Entwicklung enttäuscht
Die noch relativ junge Wasserstoff-Branche ist auf politische Unterstützung angewiesen. Doch egal ob mit Steuervergünstigungen oder den anvisierten Kredit vom amerikanischen Energieministerium: Plug Power hat die Margen einfach nicht im Griff, was die Zahlen zum zweiten Quartal einmal mehr gezeigt haben (DER AKTIONÄR berichtete). Analyst Ameet Thakkar von BMO Capital Markets reagierte bereits auf die Q2-Ernüchterung und strich den Zielkurs von 2,25 Dollar auf lediglich 1,80 Dollar zusammen. Das Votum lautet "Underperform".
Chartbild und operative Entwicklung sprechen Bände. Anleger greifen bei Plug Power nicht ins fallende Messer und bleiben weiter an der Seitenlinie. Derzeit überwiegen beim Wasserstoff-Spezialisten klar die Risiken.