Das Auf und Ab an den Börsen spiegelt sich auch in der Kursentwicklung von Nordex wider. Noch am Mittwoch hat der Turbinenbauer nach den schwachen Zahlen des Wettbewerbers Vestas ein neues 52-Wochen-Tief erreicht. Inzwischen notiert die Aktie aber rund zehn Prozent höher. Es bleibt spannend.
Nachdem die herbe Gewinnwarnung von Siemens Gamesa zuletzt noch für einen breiten Ausverkauf in der Windbranche gesorgt hatte, sorgten die Zahlen von Vestas nur für kurzen Frust. Bereits im Tagesverlauf drehten die Turbinenbauer deutlich ins Plus. Das zeigt einerseits, wie viel Negatives nach den Kursverlusten bereits eingepreist ist. Andererseits verdeutlichen die quasi nicht mehr vorhandenen Erwartungen aber auch noch einmal, wie wenig Hoffnung die Anleger in eine Trendwende haben.
Das Problem bleibt das Dauerthema Profitabilität. Sowohl Vestas als auch Siemens Gamesa haben die Auswirkungen der hohen Inflation als Grund für die schwachen Zahlen genannt. Die Turbinenbauer können die gestiegenen Preise für Vorprodukte wegen der weiter abzuarbeitenden Altaufträge kaum an die Kunden weitergeben. Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht und braucht Zeit. Es ist kaum vorstellbar, dass sich Nordex dem Druck entziehen kann. Die Bücher öffnet der Konzern allerdings erst am 29. März.
Langfristig bleibt die Windbranche attraktiv. Volle Auftragsbücher und politischer Rückenwind sprechen für die Aktien. Doch angesichts des Margenproblems und der hohen Inflation sind Nordex, Vestas und Co derzeit quasi nicht investierbar. Anleger warten vorerst ab.